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Editorial

Locarno in Hochform, der Schweizer Film weniger

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Dies Jahr feiert das Festival von Locarno seinen 60. Geburtstag. Unter der Ägide von Frédéric Maire hat diese älteste Schweizer Filmveranstaltung glücklich zu neuer Jugendlichkeit gefunden und bekennt sich weiter zu den hohen Ansprüchen und zum Geist der Entdeckerfreude seiner Anfänge. Davon zeugen die vielen Cineastinnen und Cineasten, die zu seinem internationalen Ruf beigetragen haben oder nach Locarno kamen, und die jetzt wiederkehren, um die 60 Jubiläumskerzen auszublasen (Seite 14). Doch während Locarno weltweit bestens verankert ist, tut sich die Schweiz schwer mit ihrem Beitritt zum neuen Media-Programm (Seiten 8 und 51). Obschon der Bundesrat im vergangenen Juli zum Abkommen mit der EU unter deren festgelegten Bedingungen grünes Licht gegeben hat, muss das Parlament im Herbst das Abkommen sowie den jährlichen Beitrag von 10 Millionen Franken definitiv bewilligen. Stimmt das Parlament zu, hat dies Auswirkungen auf die Liberalisierung unserer Werbevorschriften ab 2009 für ausländische Programmfenster. Unterdessen steigen Filmemacher und Produzentinnen auf die Barrikaden. Über 120 Dokumentaristen fordern, dass der Bund dem Dokumentarfilm mehr Mittel zur Verfügung stellt (Seite 50), und in der Welschschweiz verlangt das Gros der Produzenten (Beitrag auf dieser Seite), dass künftig auch Beiträge an Fernsehserien unter den Pacte de l'audiovisuel fallen sollen. Das Abkommen feiert seinerseits heuer sein zehntes Jahr – auch dies in Locarno.

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Themen n°382