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Editorial

Kino unter digitalem Druck

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Zwischen fünf und zehn Jahren schätzen die einen, andere gehen davon aus, dass Verleih und Auswertung sich schon in fünf bis sieben Jahren vom fotografischen Film abgewendet haben werden – obwohl der jenseits des Atlantiks gesetzte Standard (2K) noch einiges zu wünschen übrig lässt (siehe Artikel auf Seite 26). Die Auflösung übertrifft aber jene der Werbeprojektoren, die kürzlich mit der Unterstützung des Bundesamtes für Kultur in den meisten Schweizer Sälen installiert wurden und die auch für Vorführungen von Dokumentarfilmen eingesetzt werden. Unter dem Druck des amerikanischen Marktes sorgt das Aufkommen dieser noch verbesserungsfähigen Technik in Kreisen des Verleihs und der Auswertung seit einigen Monaten für Unruhe. In Aussicht steht eine Verringerung der Kosten für Kopien in grosser Anzahl. Doch die Rechnung ist gesalzen: 60 Millionen Franken für die Digitalisierung in der ganzen Schweiz (100'000 Franken pro Saal). Wer greift in die Tasche? Werden die Verleiher und Kinobetreiber ihre Kräfte vereinen, wird der Staat zur Kasse gebeten? Für den Bund – wenn er sich darauf einlässt – böte sich hier vielleicht die Gelegenheit, die Latte für die Angebotsvielfalt noch höher zu setzen. Vielleicht ergäbe sich auch die Möglichkeit, der Jugend den Zugang zur Filmkultur zu erweitern. CB wird auf dieses aktuelle Thema zurückkommen.

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Themen n°378