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Editorial

Cannes: vielleicht ja, vielleicht nein

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Wird der Schweizer Film am 60. Festival in Cannes vertreten sein? Zum Zeitpunkt der Drucklegung von CB hatte die Quinzaine des réalisateurs ihr Programm noch nicht bekannt gegeben, und es bestand noch Hoffnung. Doch in der offiziellen und wichtigsten Auswahl waren die Würfel leider bereits gefallen: Die Schweiz ist weder im Wettbewerb noch in der Sektion Un certain regard vertreten. Nur «Le créneau», ein französischschweizerischer Kurzfilm des jungen, in Paris lebenden Walliser Cineasten Frédéric Mermoud mit Emmanuelle Devos und Hippolyte Girardot, wurde ausser Konkurrenz von der Semaine de la critique für ein Abendprogramm ausgewählt, das der von Canal+ initiierten Reihe Ecrire pour un acteur... une actrice gewidmet ist. Die Westschweizer Produzentin Elena Tatti, die mit Thierry Spicher die Firma Box Productions führt («Mon frère se marie»), wird ebenfalls auf dem internationalen Parkett in Cannes anzutreffen sein – mit einer Gruppe junger Produzentinnen und Produzenten aus Europa (Producers on the Move). Und schliesslich wird die UFMC Switzerland die Schweiz im internationalen Pavillon der Filmmusik vertreten. Während der Schweizer Film in den 1970er-Jahren auf der Croisette hoch geschätzt war, besteht die Gefahr, dass der Anlass heute sein 60-jähriges Bestehen feiert, ohne einer Produktion, die im eigenen Land die Gunst des Publikums wiedergefunden hat, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

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Themen n°379