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Editorial

Früher Frühling

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Während die Berufsverbände ihren Argumenten für oder gegen Nicolas Bideaus Vorschläge zur Reform der Filmförderungskonzepte den letzten Schliff geben, erreicht uns eine «halb-gute» Nachricht für die Finanzen der schweizerischen Filmproduktion. Dank langjähriger Bemühungen der Suisa, Suissimage, Swissperform, ProLitteris und der Schweizerischen Autorengesellschaft ist auf den Harddiscs der Ton- und Videogeräte, die das Kopieren von Werken erlauben, eine Entschädigung geschuldet, allerdings nicht ab sofort. Swico, der Verband der grossen Elektronikhersteller, der sich gegen jegliche Vergütungen wendet (Mitgliederliste siehe Website der Swico), ist ans Bundesgericht gelangt, das der Beschwerde gegen den Tarif aufschiebende Wirkung zuerkannt hat, so dass dieser nicht wie vorgesehen am 1. März 2006 in Kraft tritt. Urheber und Rechteinhaber werden sich somit weitere ein bis zwei Jahre gedulden müssen, bis sie Schutz vor der digitalen Flutwelle erhalten. Bravo Swico! Eine wirklich gute Nachricht kommt von der Berlinale, wo der Schweizer Film die Aufmerksamkeit des Publikums und der Medien erregt hat. Fredi M. Murers neuer Film, «Vitus», wurde mit Begeisterung aufgenommen und hat in Frankreich, Japan, Brasilien, Mexiko, Ungarn und Israel Abnehmer gefunden. Ein schöner Anfang! Carlos Leal, Schweizer Shooting Star und Gewinner des diesjährigen Schweizer Filmpreises für seine Darstellung in «Snow White» von Samir, stiess ebenfalls auf starke Beachtung, ist er doch für eine Rolle im nächsten James Bond vorgesehen… Dieser Frühling steht aber auch im Zeichen des Erfolgs von «Mein Name ist Eugen» und des steilen Starts von «Grounding». Dank einem jungen Mann namens Michael Steiner tanzt das Schweizer Kino auf dem Erfolgsball der Amerikaner. Derlei Weihen des grossen Publikums können unserer Filmszene nur dienlich sein.

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Themen n°365