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Editorial

L’«italianità» della Svizzera

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Einmal ist keinmal, doch die ersten Begegnungen zur Lage des Films in der italienischen Schweiz am Festival Castellinaria in Bellinzona unter der Ägide des Bundesamtes für Kultur rufen nach einer Übertretung der Regel der Zweisprachigkeit. Um die landesweite Bedeutung dieses Ereignisses zu unterstreichen, erscheint CB teilweise in drei Sprachen, und dies zum ersten Mal in seiner Geschichte! Tatsächlich hat das einheimische Filmschaffen – noch ausgeprägter als in der Westschweiz – auch in der italienischen Schweiz Mühe, sich durchzusetzen. Muss man daraus schliessen, dass ein «grosser» Deutschschweizer Markt (mit 5,3 Millionen Einwohnern und 75 % der Bevölkerung), als Nährboden für eine Produktion mit wachsendem Publikum, vollauf genügt? Klarer ausgedrückt: Lohnt sich die Mühe, ein minoritäres Filmschaffen zu hegen und zu pflegen, das nur 4 % (322'300 Einwohner in der italienischen Schweiz) respektive 21 % (1,5 Millionen in der Romandie) der Bevölkerung repräsentiert? Rein rational gesehen, mag es sich vielleicht nicht lohnen. Doch aus kultureller Sicht und im Kontext der galoppierenden Globalisierung und Vereinheitlichung ist diese Aufgabe sehr wichtig. Denn so wie Europa sich bemüht, die audiovisuelle Flut aus den USA einzudämmen, muss auch die Schweiz ihre Eigenheiten erhalten und pflegen, um bestehen zu können. Im November gilt in Winterthur und in der Westschweiz dem Kurzfilm besonderes Augenmerk – Anlass für CB, sich mit dessen Verbreitung und Produktion zu befassen. Dabei treten auch Divergenzen zu Tage, über deren Berechtigung und Stichhaltigkeit die Leserinnen und Leser selber urteilen mögen.

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Themen n°373