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Editorial

Der Duft der weiten Welt

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Dies Jahr wird man die Schweiz beim Festival Cannes nicht übersehen. Doch im Unterschied zu 2004 wird sie heuer nicht mit plumpen Anzüglichkeiten wie in «Bienvenue en Suisse» von sich reden machen. Nach dem Schweizer Beitritt zum Media-Programm wird Bundesrat Couchepin als Chef des EDI erstmals am Treffen der EU-Kulturminister teilnehmen, die an der Croisette stattfindet. Vierzehn Jahre nachdem die Schweiz das europäische Boot verlassen hat, erhält sie nun wieder eine Stimme, auch wenn sie damit kaum ihre eigene Sicht wird durchsetzen können. Indes: die Bedeutung dieses Ereignisses darf uns nicht vergessen lassen, dass die besten Botschafter der Schweiz die in Cannes gezeigten Filme sind. Werden sie aber die internationalen Einkäufer überzeugen können, sie in anderen Ländern in den Verleih zu bringen, wie es das Gesetz des Filmgeschäfts fordert? In der Schweiz, wo Nicolas Bideau beim Umbau der Förderung mit Meilenstiefeln voranschreitet – neu vorgesehen ist namentlich eine selektive Förderung für die Promotion – kündigt sich Schönwetter an. Zum Jahresanfang übersteigt der Marktanteil der einheimischen Produktion 17 Prozent, was für dieses Jahr – nach 6 Prozent 2005 – ein Zuwachs auf 8-9 Prozent bedeuten könnte. Es bleibt nun, den neuen Schwung zu nutzen und unser Filmschaffen mit Förderinstrumenten auszustatten, die seine Qualität zu steigern vermögen, und, auf diesem Wege, auch den Erfolg beim Publikum.

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Themen n°367