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Editorial

Feuerwerk(e) in Locarno

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Ein mehr als verdienter goldener Leopard für den eindrücklichen «Forteresse» von Fernand Melgar, ein filmisches Vergnügen mit «Un autre homme» von Lionel Baier und eine köstliche Jugendkomödie, «Marcello Marcello», von Denis Rabaglia; nebst vielen anderen Filmen aus der Schweiz und der ganzen Welt, nebst den Panini-Bildern allerorts in Locarno; nebst dem festlichen Schweizer Filmtag; nebst der hypnotisierenden Vision eines roten Teppichs voller schillernder Stars; und nebst General Couchepin, der aus Peking zurückkam, um für Ordnung zu sorgen: Dies waren die auffälligsten Momente des 61. Festivals Locarno – Frédéric Maires vorletzter Ausgabe. Statt sich in Mutmassungen über seine Nachfolge zu verlieren, denke man besser über die Zukunft des Anlasses nach, die in der Tat viel zu diskutieren gab. Das Schiff läuft Gefahr, von Sponsoren und Medien eines Tages verlassen zu werden, denn diese wünschen sich mehr Prominenzen und Pailletten. Zur Befriedigung der angeblichen Tratsch- und Klatschsucht der Massen. Zur Verstärkung des «People- Effekts». Zur Verkaufsförderung. Zweifellos wird Locarno zur Erhaltung des Festivalgeistes seine Gästeliste ausbauen müssen, aber ohne deshalb dem Kitsch und Glamour zu verfallen oder einen angejahrten Actionschauspieler zu Hilfe zu holen, der heute Werbung für russischen Wodka macht – Rambo Stallone, um ihn nicht beim Namen zu nennen – Gast am Zurich Film Festival. Hinter den Kulissen sorgten die Richtungswechsel in der Film- und auch Fernsehpolitik für viel Gesprächsstoff in der Branche. CB berichtet im Folgenden darüber (Die grosse Rundschau, Studie über die Projektentwicklung, Pacte de l’audiovisuel 2009- 2011). Und schliesslich sieht die Rubrik In Produktion dank eines radikalen Liftings nun besser aus (siehe Seite 22).

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Themen n°395