Editorial

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Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Ist Christoph Blochers Angriff gegen Schweiz Tourismus die Spitze des Eisbergs einer breiten Offensive gegen die Subventionen? Seine lautstarke Forderung, die staatliche Unterstützung für diese im Ausland für die Schweizer Tourismusbranche werbende Organisation sei auf einen symbolischen Franken zu reduzieren, ist ein Versuchsballon des SVP-Bundesrats. Doch Blochers früheren grossmäuligen Äusserungen hinsichtlich der Streichung der Kultursubventionen deuten an, dass er es nicht bei Absichtserklärungen belassen wird. Doch er braucht gar nicht weiter zu gehen: seine vernichtenden, kleinen Sätze reichen schon, um ein Klima der rigorosen Subventionskürzungen zu begünstigen. Auch ohne Herrn Blocher sind die Eiferer bereits am Werk. Dem Bundesamt für Kultur und Pro Helvetia drohen Streichungen von 25 Millionen Franken. In dieser gespannten Atmosphäre erscheint die welsche Zeitschrift CultureEnJeu (vorerst leider nur auf Französisch). Ihr Ziel? Die Stärkung des kulturellen Lobbyings – um nicht zu sagen: dessen Anfang – und die Verteidigung der Ressourcen für die Kultur in allen ihren Formen: Film – versteht sich –, aber auch Tanz, Literatur, visuelle Künste, Musik, Theater. Es ist wahrlich höchste Zeit, dass die künstlerischen Kreise sich nicht das Hemd über den Kopf ziehen lassen, sondern am selben Strang ziehen!