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Editorial

Editorial

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Die «Absetzung» von David Streiff, Direktor des Bundesamtes für Kultur, dürfte der Kulminationspunkt der medialen Wogen und der abenteuerlichen Vorstösse vor, während und nach Locarno gewesen sein. Wird sich die finanzielle Situation der Sektion Film jetzt, da ein – nicht unbedeutender – Kopf rollt, verbessern? Wie gestern fehlt das Geld, um alle zufrieden zu stellen. Wie gestern hat die Branche Mühe, sich zu einigen. Mehr als gestern ereifern sich die Subventionskürzer. Heute ist nichts als ein Posten frei, wobei sich David Streiff grosszügigerweise bereit erklärt hat, ihn bis im März zu besetzen. Und danach? Wird man lediglich einer Neuverteilung der Karten im Spiel einer «Vetternwirtschaft » beiwohnen? Wer auch immer David Streiffs Nachfolge antritt: Es ist Zeit, für die kommenden Jahre hohe Ziele festzulegen. Warum nicht ein Kulturdepartement schaffen (und warum es nicht Moritz Leuenberger anvertrauen, der dann endlich am richtigen Platz wäre?), und damit den Künsten mehr politisches Gewicht geben? In näherer Zukunft verdient die für 2005 vorgesehene Neubeurteilung der selektiven Filmförderung grösste Aufmerksamkeit. Denn jetzt, da das ganze Filmförderungssystem, das unter der Leitung von David Streiff und auf Anregung der Branche umgesetzt wurde, in Diskussion ist, geht es darum, die Errungenschaften seit der Gründung des Verbands der Filmgestalter im Jahr 1962 zu bewahren und zu auszubauen. Nur eine Million Franken stand damals für den Film – für den Dokumentarfilm – zur Verfügung. CB möchte zur Wiederaufnahme des Dialogs und zur Meinungsbildung beitragen, indem es Filmschaffenden, Produzentinnen und Produzenten sowie allen, die ihre Ansichten, Überlegungen, Lösungsvorschläge und Kritiken kundtun möchten, in den kommenden Monaten das Wort erteilt.

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Themen n°348