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Editorial

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Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Nun ist er also verliehen, der 7. Schweizer Filmpreis; mit der ganzen Kritik, die damit einhergeht. Die Reaktionen auf die Nominationen und den Juryentscheid zeigen, dass die Schweiz kein Spezialfall ist. Gab es je eine Preisverleihung, die ganz ohne Kritik über die Bühne ging? Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob das Publikum die prämierten Filme sehen will. Mit seinen 90'000 Zuschauern muss «Mais im Bundeshuus – Le génie helvétique » keinen Beweis mehr erbringen, er muss sich höchstens noch möglichst lange im Kinoprogramm halten. Hingegen steht «Mein Name ist Bach» die Feuerprobe noch bevor: Anfang Februar kommt er in der Deutschschweiz ins Kino. Nach ihrer Auswertung werden die Filme dann in einer neuen Kopie die Regale des Schweizer Filmarchivs zieren, neben sämtlichen vom Bundesamt für Kultur unterstützten Werken. Wie alle Filme aus der ganzen Welt, die den Schweizer Regisseurinnen und Regisseuren und den Filmliebhabern zur Vervollkommnung ihrer Filmkunst und Vertiefung ihrer Filmkenntnisse verholfen haben, werden sie unter optimalen Bedingungen konserviert – sofern die ehrwürdige Institution die notwendigen Mittel dafür aufbringt. Das Zentralarchiv in Penthaz platzt aus allen Nähten, und es obliegt nun dem Bund als Besitzer der Mauern, für den Bau von Penthaz II zu sorgen (siehe Artikel Seite 14). Doch die Angelegenheit zieht sich schon seit drei Jahren in die Länge, unter dem Vorwand, die Institution werde von einer Privatstiftung verwaltet. Warum soll aus dem Filmarchiv nicht ein nationales Museum werden, das seine Aufgabe unter würdigen Bedingungen erfüllen kann?

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Themen n°340