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Bea Cuttat wird von den Solothurner Filmtagen ausgezeichnet

Mitteilung Solothurner Filmtage
07. Januar 2020

Bea Cuttat: Copyright: Joël Hunn / NZZ

Bea Cuttat erhält den «Prix d’honneur» der Solothurner Filmtage. Die Filmverleiherin brachte mit ihrer Firma «Look Now!» seit 1988 rund 270 Filme in die Schweizer Kinos, knapp die Hälfte ihres Kataloges besteht aus Schweizer Filmen.

«Bea Cuttat hat die Schweizer Filmkultur nachhaltig geprägt. Seit mehr als dreissig Jahren engagiert sie sich mit Herzblut und Beharrlichkeit für den Film. Sie hat mit ihrem Verleih Look Now! massgeblich dazu beigetragen, dass die filmische Angebotsvielfalt in unserem Land zu den weltweit Besten gehört. Von manchen Schweizer Regisseuren hat Bea Cuttat beinahe das Gesamtwerk betreut und ihre Türe stand auch dem Nachwuchs immer offen. Der ‚Prix d’honneur’ würdigt diesen inspirierenden Einsatz für den Film, der weit über das Bestehen von Look Now! hinausreicht», kommentiert Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage. 
«Als Verleiherin habe ich mir immer Herzenswünsche erfüllt – ohne Rücksicht auf Verluste und trotz einem immer komplexeren Umfeld. Wenn mein Klein-Unternehmen die Liebe für die Filmkunst weitervermitteln konnte, habe ich viele Ziele erreicht», ergänzt Bea Cuttat, die vor Kurzem in den selbstgewählten (Teil-)Ruhestand getreten ist. 

Bea Cuttat (*1953) verbringt ihre Schulzeit in Schaffhausen und arbeitet in den 1970er-Jahren u.a. als Sortimentsbuchhändlerin und redaktionelle Mitarbeiterin des Kulturressorts der Lokalzeitung. In diese Zeit fällt auch der Aufbau des «Theater und Kino im Fass Schaffhausen», zu dessen Mitbegründerinnen und –begründern Bea Cuttat gehört. Ab 1980 zieht es sie nach Zürich, wo sie für das «Schweizerische Filmzentrum» (heute Swiss Films) tätig ist und die Bereiche Filmverleih, Produktion und die Reihe «Texte zum Schweizer Film» betreut. Zudem baut sie die «Auswahlschau der Solothurner Filmtage» aus und verantwortet die Inlandpromotion des Schweizer Films. Ihre eigentliche Berufung findet Bea Cuttat ab 1986 im Verleih von Filmen aus aller Welt, zuerst als Mitarbeiterin der unabhängigen Filmcooperative Zürich und ab 1988 mit der Gründung ihres eigenen Studiofilmverleihs Look Now!, der zum Synonym für radikale Werke und künstlerische Kontinuität werden sollte. Ihren Einstand gibt sie mit «Reisen ins Landesinnere» von Matthias von Gunten. In der Folge engagiert sich Bea Cuttat auch als langjährige Präsidentin des Schweizerischen Studiofilm Verbandes SSV und Mitglied der Fachkommission Filmförderung des Bundes. Nach über 30 Jahren entschliesst sie sich im Sommer 2019, ihre aktive Verleihtätigkeit einzustellen und konzentriert sich nun auf die Pflege ihres Repertoires. 

In 32 Jahren hat Bea Cuttat mit «Look Now!» rund 270 Filme in die Schweizer Kinos gebracht und damit gegen drei Millionen Eintritte erzielt. Die Spannweite ihres Katalogs reicht von Überraschungshits wie «Fucking Åmål» über Publikumslieblinge wie «Wallace & Gromit» bis hin zu den radikalen Arbeiten des mexikanischen Autoren Carlos Reygadas, mit dessen jüngstem Film «Nuestro Tiempo» Bea Cuttat ihr Kollektion abgeschlossen hat. 125 ihrer Filme entstammen der heimischen Produktion. Zu den Schweizer Filmschaffenden, die auf die treue Begleitung ihrer Werke durch «Look Now!» zählen konnten, gehören u.a. Dieter Fahrer, Peter Liechti oder Stefan Schwietert und die nächste Generation mit Aya Domenig, Jan Gassmann oder Milagros Mumenthaler. 

Der «Prix d’honneur» wird am Montag, 27. Januar 2020 um 17:30 Uhr im Landhaus verliehen. Anschliessend stellt Bea Cuttat «A Tickle in the Heart» von Stefan Schwietert (1996) vor. Aus dem Katalog von «Look Now!» wird an den Filmtagen weiter «Step Across the Border» von Nicolas Humbert und Werner Penzel gezeigt. Am Mittwoch, 29. Januar 2020 spricht Bea Cuttat als Gast des «Film-Brunch» über ihre Karriere und Arbeit.

Der «Prix d’honneur» der Solothurner Filmtage wird von den Gemeinden im Wasseramt gestiftet und ist mit CHF 10'000.– dotiert. 

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