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Wunderrezepte gibt es keine. Dafür Erfahrungen


10. Februar 2017

Ich erinnere mich an meine Faszination für die Making-ofs jener Kinofilme, die ich als Jugendliche liebte. Geheimnisse ihrer Entstehung zu kennen, schwächte die Magie der Filme nicht, sondern steigerte noch mein Vergnügen. Je tiefer die Erklärungen ins Technische gingen – ich erinnere mich noch an eine ausführliche Beschreibung der Lichtbestimmung – umso angeregter meine Neugier. Fünfzehn Jahre und eine Filmschule später bin ich noch genauso an den Erfahrungen von Regie und Equipen interessiert und überzeugt, dass wir Filmschaffende von den Problem­lösungen unserer Kollegen lernen können. Das schwebte uns vor, als wir beschlossen, die neue Rubrik «Case Study» einzuführen, wo Aspekte der Filmproduktion – von der Idee aufs Papier, vom Manuskript zur Inszenierung, vom Drehplatz bis auf die Leinwand – diskutiert werden sollen.

Wunderrezepte, übrigens auch schnelle Gewinne, gibt es keine in einem Autorenkino, das auf Originalität setzt. Nützlich hingegen sind Erfahrungen, ungeschminkte Berichte und Lösungsfindungen. Den Anfang dieser Artikelreihe machen Claude Barras und «Ma vie de Courgette». Nicht nur, weil der Film im Ausland gerade unübersehbar Schweizer Animationsfilmkultur repräsentiert, sondern weil seine lange Produktionsgeschichte von der Hartnäckigkeit und Ausdauer seiner Equipe zeugt. Ich hoffe, die neue Rubrik interesssiert Sie ebenso wie mich vor fünfzehn Jahren die Making-ofs.

Doch das Kino besteht nicht nur aus Filmen, sondern bleibt auf ein ganzes Netzwerk angewiesen. Deshalb berichten wir auch von zwei Organisationen in der West- und der Deutschschweiz, die die Filmarbeit unterstützen sollen. Das Zürich Film Office will Dreharbeiten in Stadt und Kanton Zürich erleichtern; comedien.ch, deren Website soeben überarbeitet worden ist, bietet die wichtigste Schauspielerdatenbank der französischsprachigen Schweiz. 

Sie gehören zu jenen Vertretern der Branche, die diskret wirken, deren Überleben oft unsicher ist und die dennoch unverzichtbar und nützlich sind als Öl im Getriebe unseres filmischen Ökosystems.    

Pascaline Sordet

▶  Originaltext: Französisch

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