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RTS: Neue Leitung, Neue Struktur

Pascaline Sordet
17. April 2018

Angesichts von Gilles Marchands Äusserungen kann man vermuten, dass die Stärkung der Serien und der Fiktion bereits vor mehreren Monaten beschlossen wurde. Philippa de Roten, Leiterin des Bereichs Gesellschaft und Kultur, kündigte nämlich im Dezember die Neuorganisation der Abteilungen Fiktion und Dokumentarfilm an, die nun fusionieren und den langen Namen «Unité Fiction Documentaires Séries Originales» erhalten. Ein Teil der Reality-TV-Sendungen wie «Gens d’hiver» oder «Dîner à la ferme» gehören jetzt nicht mehr zur Abteilung Unterhaltung, sondern ebenfalls zur neuen Abteilung.

Diese «transversale» Umstrukturierung ist zunächst eine interne Angelegenheit und wird die gute Zusammenarbeit mit der Branche kaum beeinträchtigen. Françoise Mayor, die bis anhin für die Abteilung Fiktion zuständig war, übernimmt die Leitung dieser neuen Abteilung; ihr zur Seite steht der Regisseur und Produzent Steven Artels, der sich speziell mit dem Dokumentarfilm befassen wird. «Es wird ihm die volle Verantwortung für den Dokumentarfilm übertragen», erklärt Françoise Mayor. «Ausserdem wird der Exper­te für Erzählformen bei Bedarf auch den Bereich Fiktion beraten können. Seine Zuständigkeiten und seine Unabhängigkeit bleiben dieselben wie die seiner Vorgängerin Irène Challand.» Nach 16 Jahren an der Spitze der Abteilung Dokumentarfilm tritt diese von ihrem Amt zurück und wird Mitglied der SRG-Generaldirektion. Seit März ist sie Leiterin des SRG-Projekts «Contribution to Society».

Die Umstrukturierung wird sich auch nicht auf die Budgets für den Dokumentarfilm oder die Fiktion auswirken: «Das Geld, das uns zur Verfügung steht, stammt zu 90 % vom Pacte und unterliegt den Verteilungsregeln, wonach für jedes Genre spezifische Beträge reserviert sind. Diese Schutzbestimmungen sind dank der Partnerschaft mit der Branche gewährleistet.» Die RTS kann also nicht einen Teil des Dokumentarfilmgeldes in die Fiktion fliessen lassen.

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