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Artikel

Frauenvortritt in Solothurn

Kathrin Halter
03. Januar 2017

Wenn am 19. Januar die Solothurner Filmtage eröffnet werden, haben Frauen Vortritt: Am Rednerpult (Seraina Rohrer, Christine Beerli, Simonetta Sommaruga), dann auf der Leinwand. Im Eröffnungsfilm «Die göttliche Ordnung» erzählt Petra Volpe von der Einführung des Frauenstimmrechts. Man wundert sich, dass es dazu nicht schon längst einen Spielfilm gibt. On attendait! Nicht gerade 70 Jahre, aber immerhin.

Petra Volpes Film ist einer von zehn Beiträgen, die für den Prix de Soleure nominiert sind. Diese Ehre kommt auch dem Dokumentarfilm «Almost There» von ­Jacqueline Zünd zu sowie «MIRR» von Mehdi Sahebi. Von der Zürcher ­Regisseurin lesen Sie in dieser Ausgabe ein Porträt und zu Mehdi Sahebi ein Gespräch. Seinen Film über Landverlust durch Enteignung hat der Ethnologe gemeinsam mit den Betroffenen, kambodschanischen Bauern, gedreht. Im Gespräch mit meiner Kollegin Pascaline Sordet erzählt er von der unscharfen Grenze zwischen Inszenierung und Beobachtung – ein Thema, das auch Jacqueline Zünd beschäftigt. Ein weiteres Porträt ist dem Ehrengast der «Rencontre» gewidmet: Dem Westschweizer Tonmeister und Sound-­Designer François Musy, der unter vielen anderen immer wieder für Jean-Luc Godard gearbeitet hat. 

Ein Höhepunkt der diesjährigen Filmtage dürfte der «Fokus» werden: Gemeinsam mit dem Aargauer Kunsthaus widmet das Festival sein Spezialprogramm der Beziehung zwischen dem bewegten Bild und der bildenden Kunst. Wie arbeiten Künstlerinnen und Künstler, wie inspirieren sie sich? Und wie behaupteten sie sich im internationalen Kunstmarkt? Zehn Filme beantworten die Fragen ganz unterschiedlich, wir haben zwei davon herausgegriffen, die zeigen, wie sich Künstler angesichts einer Kamera mit ihrer Arbeit auseinandersetzen. 

Ein Hinweis noch in eigener Sache: Am Samstag, ­21. Januar bestreitet Cinébulletin am Branchenfrühstück der Filmtage ein Podiumsgespräch. Diskutiert wird die Frage, wie sinnvoll und nützlich Drehbuchkurse im Ausland für junge Filmschaffende sind. Mark Reid, Ausbildungsleiter am British Film Institut, dürfte vom Thema auch einiges verstehen. Er tritt an der Tagung «Filmbildung jetzt!» auf, wo Fachleute darüber diskutieren, wie die Filmbildung von Kindern und Jugendlichen an der obligatorischen Schule gefördert werden kann. Ciné­bulletin hat sich mit Mark Reid vorab schon über euro­päische Filmbildungsinitiativen und darüber unterhalten, was wir aus ihnen lernen könnten.

Kathrin Halter

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