Der Genfer Produzent und Financier Michel Merkt hat angekündigt, dass er sich aus der Filmproduktion zurückzieht, um «andere Träume zu verwirklichen».

Nach über hundert Projekten, einem Leoparden in Locarno als bester unabhängiger Produzent (Premio Raimondo Rezzonico) und mit einem geradezu mythischen Ruf in der Romandie will der Genfer Michel Merkt das Produzieren aufgeben. Wie der Branchendienst Deadline.com berichtet, wird er Ende 2020 seine Aktivitäten einstellen. Beim «Rendez-vous with French Cinema» von UniFrance hat er erklärt, sich anderen Herausforderungen zuzuwenden. Der Bericht unterstreicht, dass seine Absenz in Europa spürbar sein wird, namentlich in Frankreich, wo er sehr aktiv war.
Das Jahr 2019 beschloss Merkt mit der Rekordzahl von 31 Projekten, die mit seinem Namen verknüpft sind, darunter die oscarnominierten «Les Misérables» von Ladj Ly und «Synonymes» von Nadav Lapid (Goldener Bär in Berlin). Sein privates Vermögen hat es ihm erlaubt, in weniger als zehn Jahren mehr als 25 Millionen in die unabhängige Produktion zu investieren, doch nun hat der Mann andere Träume. Er begründet seinen Schritt mit gesundheitlichen Problemen, seit er vor einem Jahr wegen einer Blutvergiftung im Koma lag, und mit dem Bedürfnis, sich mehr seiner Familie und den Kindern widmen zu können. Er wolle sich nicht vom Film abwenden, werde «aber in einem anderen Bereich tätig sein, wie etwa in der Festivalszene, wer weiss». Ein möglicher Kandidat für das GIFF?

https://cinebulletin.ch/fr_CH/search/il-faut-faire-moins-de-films-avec-plus-d-argent
https://deadline.com/2020/01/michel-merkt-1202832321/