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«Der Schweizer Kurzfilm hat zurecht einen grossartigen Ruf.»

Teresa Vena
09. Juni 2024

Susanne Guggenberger © Pietro Vitali

Vom 29. Mais bis 2. Juni fand die diesjährige Ausgabe des Bildrausch Filmfest in Basel statt. Ein Programmpunkt war spezifisch Kurzfilmen aus der Schweiz gewidmet. Wir haben bei der künstlerischen Leiterin des Festivals, Susanne Guggenberger, nachgefragt, welche die Besonderheiten dieser Arbeiten waren. 

Haben Sie bei der Auswahl der Filme ein verbindendes Thema vor Augen gehabt? 

Das verbindende Element war in erster Linie, dass es Schweizer Kurzfilme sind, die unterschiedlich umgesetzt sind, egal ob Animation, fiktionaler, dokumentarischer, essayistischer oder hybrid Ansatz. Die unterschiedlichen Erzählformen interessieren mich. Die Solothurner haben eine Vorauswahl getroffen, wir kooperieren nun schon das zweite Jahr. Ich bekam ein Potpourri von circa dreissig Filmen, aus denen ich acht ausgewählt habe. 


Welche waren die wichtigsten Kriterien für Ihre Entscheidung?

Die thematische Ausrichtung stand nicht im Vordergrund. Dass dann doch einige Filme sehr gut in den diesjährigen Fokus «Technology, My Love» gepasst haben, hat bei der Entscheidung sicher eine Rolle gespielt. Die Auseinandersetzung mit unser von Technologie und Technik durchdrungen Welt bietet auf filmischer Ebene viele Möglichkeiten, wie mit der Ästhetik von «Game-Engines» zu experimentieren. Gleichzeitig war mir die Originalität der Umsetzung und der Wagemut der Filmschaffenden wichtig. 


Wie würden Sie das diesjährige Programm charakterisieren? 

Abwechslungsreich, intim, mutig, verspielt, vielversprechend für das, was wir uns von diesen Filmschaffenden weiter erwarten dürfen. 


Wieso ist es wichtig, Schweizer Produktionen ein eigenes Gefäss zu geben?

Bildrausch zeigt in erster Linie internationale Filme, die in der Schweiz nur auf Festivals gesehen werden können oder ausnahmsweise dann doch einen Verleih finden. Mir war es wichtig, Schweizer Filmschaffende in das Gesamtprogramm zu integrieren und mit Kurzfilmen ist eine entsprechende Vielfalt gut gestaltbar. Das Festival ist intim genug, um internationale und nationale Filmschaffende miteinander bekannt zu machen. Diese Vernetzung liegt mir am Herzen. 


Wie beurteilen Sie die aktuelle Kurzfilmszene der Schweiz? 

Der Schweizer Kurzfilm hat zurecht einen grossartigen Ruf national wie international und spiegelt die gute Ausbildung, wie auch die gestalterische Kraft, die von Experimentierfreude geprägt ist. Die Filme wagen sich über den Tellerrand hinaus, haben Witz und sind Perlen in Nussschalen. Diese Qualitäten finde ich in allen Genres. 

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