MENU Schliessen

News

Christian Davi ist tot


24. März 2016

Le cinéma suisse perd un producteur passionné, fort d’une filmographie et d’une carrière internationale considérable.

Der Schweizer Produzent und Filmemacher Christian Davi ist am 19. März 2016 nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 49. Geburtstag in Zürich verstorben. Mit Christian Davi verliert der Schweizer Film einen leidenschaftlichen Produzenten mit einer beachtlichen internationalen Filmografie und Karriere. Der Mitbegründer der Filmproduktionsfirma Hugofilm hat sich zeitlebens auch als Netzwerker in filmpolitischen Gremien für den Schweizer Film eingesetzt. Mit Hugofilm engagierte sich Davi gezielt auch für eine jüngere Generation von Schweizer Filmschaffenden. Zuletzt produzierte die Hugofilm mit «Chrieg» (Simon Jaquemet) und «Aloys» (Tobias Nölle) zwei international vielbeachtete schweizerische Filmdebuts. 

Christian Davi hinterlässt mit seinen Dokumentarfilmen und den von ihm produzierten Filmen ein umfangreiches Werk, das weltweit an Filmfestivals gezeigt und geehrt wurde. Christian Davi, 1967 in Zürich geboren, hat Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich studiert und war als Ko-Autor und Schauspieler in verschiedenen Theatergruppen in Zürich wie auch als Regieassistent am Schauspielhaus Zürich tätig. Von 1991-1996 studierte er Film in Lausanne und arbeitete danach als freischaffender Regisseur und Produzent wie auch als Dozent an der ECAL in Lausanne.

2002 gründete Davi gemeinsam mit Christof Neracher und Thomas Thümena die Hugofilm Productions GmbH, Zürich. Der erste von Hugofilm produzierte Film, «Vitus» (2006) von Fredi Murer, gehört bis heute zu den international erfolgreichsten Schweizer Filmen. «Vitus» mit Bruno Ganz in der Rolle als Grossvater des hochbegabten Klaviertalentes, gespielt von Theo Gheorghiu, wurde mehrfach preisgekrönt. Zudem schaffte es «Vitus» auf die Shortlist der 79th Academy Awards und wurde in rund 40 Ländern im Kino ausgewertet. Es folgten herausragende, eigenwillige Filme wie etwa «Pepperminta» von Pipilotti Rist, «Harry Dean Stanton: Partly Fiction» von Sophie Huber oder etwa «Lovely Louise» von Bettina Oberli.

Als Regisseur hat Christian Davi unter anderem bei den Kollektivfilmen «ID Swiss» (1999) und «Downtown Switzerland» (2004) mitgewirkt sowie bei den Dokumentarfilmen «Gopf in Africa» (2001) und «Die Regierung – Montag, Dienstag, Mittwoch und zurück» (1998) Regie geführt. Mit letzterem gewann er den Schweizer Filmpreis. Neben seinem filmischen Schaffen setzte sich Davi zeitlebens für filmpolitische Anliegen ein. Er war Mitglied der Schweizer Filmakademie, Vorstandsmitglied in mehreren Branchenverbänden und wurde als Experte wiederholt in nationale Filmkommissionen berufen. 

Als Produzent hat er sich stets auch für den Nachwuchs engagiert. Zahlreiche junge Filmschaffende haben dank seiner Begleitung zu einer eigenständigen Handschrift mit grossem internationalem Erfolg gefunden. (Swiss Films)

 

Interessieren Sie sich für den Schweizer Film?

Abonnieren Sie!

Tarife