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Das öffentliche Interesse an der Cinémathèque


31. August 2015

Im Moment scheint alles blockiert: Bekanntlich kann das neue Forschungs- und Archivierungszentrum der Cinémathèque suisse in Penthaz nicht fertiggestellt werden, nachdem das Bundesamt für Bauten und Logistik einen 6-Millionen-Kredit zur Einrichtung eines Lagers für digitale Daten sistiert hat; die für 2018 geplante Eröffnung verschiebt sich um mindestens ein Jahr. Grund dafür dürfte ein Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle von Ende 2013 sein, der an die Cinémathèque starke Vorwürfe erhebt.

Der Kreditstopp wirkte für viele wie ein Schock, die Digitalisierung der Cinémathèque ist zur medialen Affäre geworden. Ist sie auch heilsam?

Zumindest kommt jetzt Bewegung in eine nicht offen geführte Diskussion, an der sich eigentlich viele beteiligen möchten. Die Frage der Digitalisierung und Archivierung betrifft nämlich so ziemlich die ganze Branche, von den Filmschaffenden über die Produzenten bis zur SRG. Schliesslich geht es darum, was mit dem filmischen Erbe geschieht. Und wer sich an den Kosten für dessen Erhalt beteiligt. Hoffen wir, dass Laurent Steiert Recht behält, der glaubt, dass bis Ende Jahr sämtliche Dinge geklärt sind – und dass für das Gross­projekt (wie in anderen Ländern) bald mehr Geld zur Verfügung steht. Lesen Sie dazu einen Bericht unserer freien Mitarbeiterin Valerie Thurner, die sich in der Branche umgehört und mit dem Direktor der Cinémathèque, Frédéric Maire, ein langes Gespräch geführt hat, in dem dieser zu den Vorwürfen Stellung nimmt. 

Die Schweizer Filmszene ist klein, man kennt sich persönlich oder wenigstens vom Sehen her. Woran gerade und mit welchen Methoden die Kollegen arbeiten, wissen aber schon viel weniger. Cinébulletin will deshalb immer wieder Werkstattporträts bringen. Diesmal von Kathrin Plüss: Die erfahrene Cutterin arbeitet gegenwärtig an Werner Schweizers Dokumentarfilm «Offshore – Elmer und das Ende des Bankgeheimnisses». Wir haben ihr bei zwei Besuchen über die Schulter geschaut und auch mit dem Regisseur über die Zusammenarbeit der beiden gesprochen. 

Den Abschluss macht schliesslich der dritte Teil unserer Reihe «40 Jahre Cinébulletin»: Er stammt von Françoise Deriaz, jener Chefedaktorin, die Cinébulletin am längsten und vermutlich stärksten geprägt hat. 

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Viel Vergnügen beim Lesen wünscht

Kathrin Halter

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