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Anita Hugi wird vom Vorstand der Filmtage abgesetzt – Protest beim ARF/FDS

Mitteilung / kah
12. August 2021

Anita Hugi (rechts) und Veronika Roos (links), die die administrative Leitung der Filmtage ad interim übernimmt. © Tim X. Fischer

Anita Hugi bleibt nicht länger Direktorin: Dies melden die Solothurner Filmtage. Der Vorstand hat unter der Leitung von Präsident Thomas Geiser die Einführung eines dualen Führungsmodells beschlossen. Derweil werden Hintergründe der Absetzung bekannt – und der Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz reagiert mit einem Protestschreiben. 

Veronika Roos wird ab sofort und interimistisch administrative Leiterin der Solothurner Filmtage, Marianne Wirth und David Wegmüller werden interimistisch die künstlerische Leitung der 57. Solothurner Filmtage übernehmen. Die beiden Stellen der künstlerischen Leitung und der administrativen Leitung werden öffentlich ausgeschrieben.

Die positive Entwicklung der Solothurner Filmtage in der jüngeren Vergangenheit habe auch Reformbedarf aufgezeigt, so die Filmtage in ihrer Medienmitteilung. Nach längeren Gesprächen habe der Vorstand die Einführung eines dualen Modells der Verantwortung – Künstlerische Leitung / Administrative Leitung – beschlossen. Dazu werde ein Ausschuss des Vorstandes die Corporate Governance der Solothurner Filmtage neu aufstellen. Die Einführung dieses dualen Modells mit einer künstlerischen und einer administrativen Leitung erfolgt per sofort, als Co-Leitung der Solothurner Filmtage.

Allerdings hat Anita Hugi die Filmtage nicht freiwillig verlassen – sie wurde gegen ihren Willen abgesetzt, wie der Tagesanzeiger schreibt. Sie selbst spricht von einer «Machtübernahme», die sie krank gemacht habe. An der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage im Juni, an der gleich drei Personen (der Präsident Felix Gutzwiller, Regine Sauter und Elisabeth Baume-Schneider) den Vorstand verliessen, war Hugi nicht dabei. Dass sie «nicht in ihre Funktion zurückkehren wird», habe sie aus der (kurz darauf publizierten) Medienmitteilung erfahren, so Hugi im Tagesanzeiger. Eine andere Sicht der Dinge hat das Team der Filmtage, das sich inzwischen (in derselben Zeitung) ebenfalls zitieren lässt. So habe die Direktorin oft im Alleingang gehandelt, zwischen Team und Direktorin sei es ohne Erfolg zu drei Aussprachen unter Leitung eines Mediators gekommen, das Arbeitsklima sei unerträglich geworden.

Der Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz (ARF/FDS) ist mit der Entscheidung des Filmtage-Vorstands nicht einverstanden: In  der Stellungnahme vom 19. August steht, der Verband habe mit grossem Erstaunen und via Medienmitteilung erfahren, dass Anita Hugi nicht mehr als Direktorin der Solothurner Filmtage tätig sein werde. Sie geniesse die Sympathie und Akzeptanz der Schweizer Filmemacher*innen, die sie als Festivaldirektorin nicht verlieren möchten; diese Trennung könne nicht ohne weitere Gespräche und ein überzeugendes Konzept für die Neuorganisation hingenommen werden. Die Sachlage solle von neutraler Seite beurteilt werden und die Gespräche zwischen Anita Hugi und dem Vorstand wieder aufgenommen werden, auch wenn die Situation im Moment ausweglos scheine. Das Schreiben findet sich hier.

 

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