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Schweizer Nachwuchs in Fribourg

Teresa Vena
04. April 2023

© Corinne Aeberhard

Vom 17. bis 26. März fand die 37. Ausgabe des FIFF statt. Neben einem Programm mit aktuellen internationalen Produktionen, einem Länderfokus auf Moldawien und dem Sonderthema Kulinarik, hat das Festival auch eine Auswahl an Kurzfilmen von jungen Schweizer Autoren und Autorinnen gezeigt.

In Zusammenarbeit mit den Filmhochschulen waren am Internationalen Film Festival de Fribourg acht Filme in der Rubrik «Passeport Suisse» zu sehen. Darunter waren sowohl dokumentarische als auch fiktionale Arbeiten. Damit setzt sich das Festival nicht nur für die heimische Produktion ein, die sonst traditionellerweise nicht in seinem Programm vertreten ist, sondern explizit auch für den Nachwuchs. Die gezeigten Filme wiesen ein thematisches und formales breites Spektrum auf. Erwachsenwerden, Familienstrukturen, Migration, Freundschaft, Selbstfindung eines Individuums sowie das einer ganzen Nation sind die Elemente für die verschiedenen Geschichten. Handkamera, surrealistische Bildkomposition, Drohnenaufnahmen sind einige der verwendeten ästhetischen Mittel.

«Die Filmschulen erhalten im November einen Aufruf zur Einreichung von Filmen», erklärt Fabienne Menétrey, die Verantwortliche Medienvermittlung, «dafür müssen einige Kriterien erfüllt werden. Die Filme dürfen eine Gesamtlänge von 15 Minuten nicht überschreiten, müssen in den letzten 12 Monaten von Studierenden der Schule gedreht und von der Schule produziert worden sein. Bei der Einsendung von zwei Filmen, soll zudem unserem Wunsch nach Geschlechterparität entsprochen werden.»

Wie erwähnt, zeigt das FIFF in seinen Hauptsektionen vor allem ausländische Filme. Wieso den Machern dieses Schaufenster auf die Schweiz dennoch wichtig ist: «Ganz einfach, weil die Schweizer Filmemacher enorm viel von den Filmemachern lernen können, die uns interessieren und die in Afrika, Lateinamerika oder Asien das Kino mit oft lächerlichen Mitteln, immensen technischen Einschränkungen und oft unter schwierigen politischen Bedingungen neu erfinden», sagt Festivaldirektor Thierry Jobin, «Wir sind sicher, dass die Gegenüberstellung von Schweizerinnen und Schweizern mit diesen Realitäten als Beispiel dienen kann». Menétrey ist da gleicher Meinung und ergänzt: «Die Begegnung mit dem Publikum war für einige eine Premiere und daher sehr lehrreich.»

Das Schaufenster auf den Schweizer Nachwuchs wird es auch in Zukunft geben. «Der Stolz und das Glück der Schweizer Filmemacher, die in Freiburg in einem echten Festivalkontext mit Gästen aus der ganzen Welt präsentiert werden, sind für uns eine enorme Befriedigung», findet Jobin.

Für alle, die noch in Festivalstimmung sind: Noch bis zum 13. April sind auf Festival Scope rund zwanzig Lang- und Kurzfilme aus der Selektion 2023 gratis zu sehen. Ebenfalls gratis steht auf Play Suisse ab sofort eine Reihe kulinarischer Filme aus der Schweiz zur Verfügung, ausgewählt in Zusammenhang mit der Thematik des FIFF 2023. Und vom 28. bis zum 30. April geht es zurück in die Kinosäle: In Bulle gibt es im Rahmen von Bulle de FIFF zehn Filme aus dem Programm der 37. Ausgabe neu oder wiederzuentdecken.

 

Die Schweizer Kurzfilme am FIFF

Eine Jury vergab zwei Preise: Der Prix Röstigraben ging an den Dokumentarfilm «dazwischen» von Anaïs Bourgogne, der letztes Jahr bereits an den Internationalen Kurzfilmtagen einem grösseren Publikum gezeigt wurde. (Lesen Sie hier weiter.)

Der Prix du Visa Étranger ging and «Motër» von Dorentina Imeri, der auch im Rahmen des Länderschwerpunkts auf Moldavien programmiert war.

 

Gezeigt wurden:

«dazwischen» von Anaïs Bourgogne

«Motër» von Dorentina Imeri

«Camera obscura» von Côme Chatelain

«L'odó det rèsa» von Janush Lucchini

«À la dérive» von Marion Reymond

«Art of the Encounter» von Marinka Limat

«Comme un arbre» von Flavio Sanchez Moreno

«Benjamin Gapany: La Force des Traditions» von Titouan Bessire

 

Das sind die restlichen Preisgewinner der aktuellen Festivalausgabe:

«Plan 75» von Chie Hayakawa – Drei Preise: Grand Prix, Critic's Choice Award und Preis der Jugendjury Comundo

«World War III» von Houman Seyedi – Zwei Preise: Sonderpreis der internationalen Jury und besondere Erwähnung der Jugendjury Comundo

«Harvest Moon» von Amarsaikhan Baljinnyam – Tenuun-Erdene Garamkhand für seine schauspielerische Leistung

«Abang Adik» von Jin Ong – Zwei Preise: Publikumspreis und den Preis der Ökumenischen Jury

«Split Ends» von Alireza Kazemipour – Besten internationaler Kurzfilm

«Sur la tombe de mon père» von Jawahine Zentar – Preis des Netzwerk Cinema CH, verliehen von einer Jury aus Studierenden von Schweizer Filmhochschulen

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