Teresa Vena
07. Juni 2023
Ensemble © Frame Eleven
Die ganze Bandbreite. Motion Design-Elemente finden fast in allen Produktionen ihren Auftritt, der Packshot ist ein klassisches Beispiel. Hauptsächlich werden rein animierte Animationsfilme für die Kommunikation auf den sozialen Medien eingesetzt oder als Erklärfilme für Produkte und Dienstleistungen. Animation hat den Vorteil, dass den Ideen keine in der Realität existierenden Grenzen gesetzt sind.
Lesen Sie weiter in unserem Interview an Claudia Röthlin und Yves Gutjahr von Tiny Giant
Fotorealistische Produktvisualisierungen sind sicher vertreten, digitaler Legetick findet man viel in den sozialen Netzwerken und bei den Erklärfilmen. Auch entdecke ich immer wieder vereinzelte Zeichentrick-Juwelen. Meiner Ansicht nach, ist die Schweiz im internationalen Vergleich aber tendenziell etwas konservativer, was animierte Inhalte betrifft: Eher nett und brav.
Wir haben zu wenig Firmen, welche diese Talente zu fairen Konditionen langfristig einstellen können.
Auf keinen Fall. Ein klassischer Werbespot oder Unternehmensfilm, mit mehreren Drehtagen, kann schnell sehr teuer werden. Eine gute Idee bleibt aber eine gute Idee, auch wenn sie mit einfachen Skizzen umgesetzt wurde.
Nicht unbedingt. Auch hier kommt es auf die Idee an. Es gibt Animationsfilmschaffende, welche alleine ganze Werbespots produzieren. Das ist beim klassischen Film eher selten. Klar, komplexe Produktionen, welche unter Zeitdruck realisiert werden müssen und Personen mit Spezialgebiet erfordern, werden schnell sehr aufwändig.
Lesen Sie weiter in unserem Beitrag zur Animationsfilmbranche
Die Fachleute von den Hochschulen sind da. Es gibt jedes Jahr neue Talente, die abschliessen. Das Problem ist ein strukturelles: Wir haben zu wenig Firmen, welche diese Talente zu fairen Konditionen langfristig einstellen können. Dadurch fehlt es der Branche an Kontinuität und Sichtbarkeit gegenüber Auftraggebern.
Zudem haben wir ein weiteres Problem, welches ich das Swiss-style-Paradox nenne: Schweizer Schrift- und Grafikdesign geniesst bis heute international einen ausgezeichneten Ruf. Hier interessiert das komischerweise niemanden. Ich wünsche mir mehr Wertschätzung für Designschaffende aus der Schweiz, damit diese unter besseren Bedingungen hier arbeiten können.
Meiner Ansicht nach, ist die Schweiz im internationalen Vergleich aber tendenziell etwas konservativer, was animierte Inhalte betrifft: Eher nett und brav.
Ich finde, die grössten Vorteile sind das phantastische, das unerwartete und das progressive Element. Motion Design kann zudem höchst effizient Inhalte vermitteln und hat eine extrem starke markenbildende Wirkung. Oft habe ich das Gefühl, dass man bei realen Auftragsfilmproduktionen heutzutage einfach das Logo am Schluss auswechseln könnte und es würde trotzdem funktionieren. Hier liegt die Chance des Animationsfilmes, der es ermöglicht, aus der Masse herauszustechen.
Eigentlich nicht. Ich wollte nur mal kurz reinschauen. Musste mir dann aber eingestehen: Mir liegt die kürzere Dauer der Projekte. Auch der tägliche Kontakt mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen empfinde ich als bereichernd. Trotzdem liebe ich experimentelle Filme und bin in meiner Freizeit aktiv, um mich künstlerisch weiterzuentwickeln. Ich habe grossen Respekt vor den Autorenfilmschaffenden in der Schweiz, sie haben mehr Ausdauer als ich und viele überraschende Ideen.