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Drei Projekte am GIFF

Pascaline Sordet
02. November 2021

«Faketual Reality»

Paul Klee fällt aus dem Rahmen – Das erzählerischste Projekt

«Marionnettes, Paul Klee» ist die vierte Folge der VR-Serie «Hors-Cadre», die Einblicke ins Schaffen bekannter Schweizer Künstler gewährt. Das Team von DNA Studios hat rund um die Biografie von Paul Klee ein 360-Grad-Theater kreiert mit Mario­netten, die Klee einst für seinen Sohn erschuf und deren eine den Maler selbst darstellt. Zwischen Fiktion und Dokumentation, erzählen die Figuren Schlüsselereignisse seiner Karriere und seines Lebens, vom schwierigen Start seiner künstlerischen Laufbahn bis zu seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus und zum Aufstieg des Nationalsozialismus. Das Drehbuch wurde unter Mithilfe der RTS-Kulturredaktion und des Zentrum Paul Klee geschrieben, «von denen wir unter anderem erfuhren, dass Klee sein Atelier in seiner Küche hatte und dass seine Frau arbeitete, während er sich um seinen Sohn gekümmert hat.»

Das Projekt wird in der Sektion Highlight als Weltpremiere gezeigt.

 

Deepfakes verzerren die Realität – Das politischste Projekt

«Faketual Reality» nutzt maschinelles Lernen, um den Besucherinnen und Besuchern ein verstörendes Erlebnis zu bieten: Aufgrund von eingegebenen persönlichen Daten werden deren Aussagen verfälscht und synthetisiert, um eine andere Version der eigenen Person zu kreieren. In dieser interaktiven Installation nutzt Paulina Zybinska die Deepfake-Technologie, die aus bestehenden Videos äusserst realistische Bilder und Stimmen erschafft, zum Beispiel um die Aussagen von Politikerinnen und Politikern zu verfälschen. Zu Zeiten von Fake News und Filter-Blasen regt sie zum Nachdenken an über Geschichte, Gedächtnis und die Fähigkeit von Staaten und Regimes, die Realität auf sehr überzeugende Weise umzuschreiben, bis sich die Bürgerinnen und Bürger sogar über die offensichtlichsten Fakten nicht mehr einig sind.

Das Projekt wird in der Sektion Future Is Sensible als Schweizer Premiere gezeigt.

 

Räume erkunden mit George Perec – Das lebendigste Projekt

Das von einem interdisziplinären Team geschaffene Projekt «Des Place[s]» inspiriert sich an den Beobachtungen, die Georges Perec im Oktober 1978 während dreier Tage auf der Place Saint-Sulpice in Paris machte und in seinem Werk «Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen» niederschrieb. Entstanden ist eine Mischung aus Augmented Reality und Theater: Geleitet von einer App und der Stimme einer Schauspielerin erleben und erdenken sechs Teilnehmende die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines öffentlichen Platzes in Genf und sind dabei zugleich Beobachter, Spieler und Performer. Geschaffen wurde das Projekt von der Theaterregisseurin und Dramaturgin Isis Fahmy (Compagnie IF) und dem Media-Design-Spezialisten Benoit Renaudin (Studio Personne), die aufgrund ihrer diversen Projekte als interdisziplinäre Künstler betrachtet werden können.

Das Projekt wird in der Sektion Future Is Sensible als Weltpremiere gezeigt. 

GIFF

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