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Zum Tod von Heinz Badewitz


07. April 2016

Zum Tod von Heinz Badewitz, dem Leiter der Hofer Filmtage

Viele von uns kannten ihn und für so manche(n) war er wichtig. Überraschend – aber bezeichnender Weise an einem Filmfestival – ist Heinz Badewitz am 10. März mit 75 verstorben.

Seit 1967 hat «König Heinz» seinen «Hof» zum deutschen Zentrum des Autorenfilms gemacht. Es entspricht der Haltung seiner Generation, dass es dort weder um Wettbewerb, noch um roten Teppich oder gar «goldene Schneeglöckchen» geht. Das mag der kommerzielle Zeitgeist nicht und hat Heinz’ Filmtage deshalb vielleicht etwas verdrängt. Zu unrecht, denn es ist ein besonderes Verdienst, dass ein Festival nicht ständig grösser wird, und dass selbst unsereins mit einem Werner Herzog oder Atom Agoyan ganz entspannt ein Glas trinken kann. Und nicht selten habe ich sogar meine Schweizer Kollegen erst in Hof näher kennen gelernt.

Für unsere Filme war seine Patenschaft stets auch eine Tür zum grossen Bruder Deutschland. Heinz hat mir über sieben Filme hinweg die Treue gehalten. Nur beim letzten Mal blieb seine Tür zu. Er zeigte nur, was ihm persönlich gefiel! Natürlich war ich ein bisschen verschnupft, aber spätesten nach dem 10. März ist das nun egal. – Nicht nur ich habe ihm viel zu verdanken.

Dein Festival, Heinz, geht mit deinen Weggefährten weiter. Und es kommen neue Filme. Bessere, sei getrost! Jene, die du mögen würdest, würdest du weiterhin so hegen, als hättest du sie selber gemacht. – Ab jetzt aber leider alles nur noch im Konjunktiv.

Ich verneige mich und wünsche gute Reise in den Autorenfilm-Himmel.

(Nur dass du mir damals Sönke Wortmann beim traditionellen Hofer Fussballspiel vorgezogen hast, trage ich dir noch lange nach.)

Felix Tissi

 

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