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Reaktionen auf die Absetzung Anita Hugis

Mitteilung / dak
23. August 2021

Bild: Solothurner Filmtage

Die Absetzung von Anita Hugi durch den Vorstand der Solothurner Filmtage hält die Schweizer Filmszene auf Trab. Nun melden sich die ersten Akteur*innen zu Wort. 

Die Verbände der Filmproduzent*innen GARP, IG und SFP nehmen mit Bedauern Kenntnis von der Absetzung von Anita Hugi als Direktorin der Solothurner Filmtage. In einem offenen Brief fordern sie dessen Vorstand dazu auf, die Gründe für den Abgang von Anita Hugi und ihre mögliche Nachfolge so transparent wie möglich darzulegen. Der offene Brief findet sich hier.

 

Der Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz (ARF/FDS) wiederum ist mit der Entscheidung des Filmtage-Vorstands nicht einverstanden: In der Stellungnahme vom 19. August steht, der Verband habe mit grossem Erstaunen und via Medienmitteilung erfahren, dass Anita Hugi nicht mehr als Direktorin der Solothurner Filmtage tätig sein werde. Sie geniesse die Sympathie und Akzeptanz der Schweizer Filmemacher*innen, die sie als Festivaldirektorin nicht verlieren möchten; diese Trennung könne nicht ohne weitere Gespräche und ein überzeugendes Konzept für die Neuorganisation hingenommen werden. Die Sachlage solle von neutraler Seite beurteilt werden und die Gespräche zwischen Anita Hugi und dem Vorstand wieder aufgenommen werden, auch wenn die Situation im Moment ausweglos scheine. Das Schreiben findet sich hier.

 

Das SWAN (Swiss Women's Audiovisual Network) zeigt sich perplex über die plötzliche Absetzung Hugis und bekennt sich solidarisch mit der scheidenden Direktorin. So fordert das SWAN, dass die Reaktionen der Schweizer Filmschaffenden und der Branchenverbände ernst genommen würden: «Wir erwarten eine kritische Auseinandersetzung mit den Vorfällen und der gegenwärtigen Situation. Wir fordern zudem die Solothurner Filmtage dazu auf, ihre Verpflichtung zu Gleichstellung und Diversität, die sie in der SWAN Charta im Januar 2019 eingegangen sind, weiterhin einzuhalten, so wie es Anita Hugi getan hat. Leider finden sich in der Schweiz nach wie vor hauptsächlich männlich-konzipierte und -dominierte Strukturen vor, die Frauen nachweislich benachteiligen, insbesondere wenn diese etwas ändern wollen.»

 

Auch das Swiss Fiction Movement hat sich zu Wort gemeldet und rät den Solothurner Filmtagen zur Absage der kommenden Ausgabe. Die gesamte Community der Filmschaffenden wird dazu aufgerufen, von Eingaben für das Festival abzusehen. Der Fall Hugi deute auf einen generellen Konflikt innerhalb der Schweizer Filmszene hin, welchen es zunächst zu bewältigen gelte. Dies könne allerdings lediglich durch die Übergabe der führenden Positionen an eine neue, jüngere Generation geschehen. Konkret wird der Rücktritt Thomas Geisers gefordert.

 

 

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