Die Genfer Regisseurin Patricia Plattner ist am 5. September nach langer Krankheit im Alter von 63 Jahren gestorben. Bevor sie sich dem Kino zuwandte, hatte sie in Genf Kunstgeschichte und bildende Kunst studiert. 1985 gründete sie mit Yves-Aloys Robellaz und Philippe Deléglise die Produktionsfirma Light Night Production, mit der sie ihre eigenen Filme sowie Koproduktionen realisierte. Neben zahlreichen Dokumentarfilmen, darunter ein Porträt von Georges Schwizgebel (1990), «Made in India» (1998) und «Malgré tout» (2008), machte Patricia Plattner auch Spielfilme wie «Les petites couleurs» mit Bernadette Lafont und Anouk Grinberg (2002) oder «Bazar» mit Lou Doillon und Pio Marmaï (2009). Die reiselustige Regisseurin filmte unter anderem in Kerala, Wien, Lima und Sri Lanka, zuweilen auch auf den Spuren anderer Reisender wie des Genfer Schriftstellers Nicolas Bouvier, Hauptfigur aus ihrem Film «Le hibou et la baleine» (1993). Im Jahr 2000 bekam sie an den Solothurner Filmtagen den Prix UBS, drei Jahre später den Mérite carougeois von Carouge, wo sie seit den Achtzigerjahren bis zu ihrem Tod lebte.