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Frauen in der Filmindustrie: Die Erklärung von Sarajewo


06. Oktober 2015

Politische Massnahmen sollen dazu beitragen, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Filmindustrie Europas zu verbessern. Dies fordert eine Erklärung, die am 14. August am Filmfestival von Sarajewo im Rahmen einer Konferenz zum Thema «Women in Today’s Film Industry: Gender Issues. Can We Do Better?» («Frauen in der heutigen Filmindustrie: Genderfragen. Was können wir verbessern?») verabschiedet wurde; die Konferenz fand unter dem Ratsvorsitz Bosnien-Herzegowinas statt.

Vorgeschlagen werden unter anderem folgende, durch Eurimages unterstützte Massnahmen:

- Mitgliedstaaten des Europarates sollen bei der Erstellung von gender-basierten Statistiken und der Analyse für die Gründe der Marginalisierung von Frauen unterstützt werden

- Mitgliedstaaten sollen zu Strategien ermutigt werden, die Frauen leichteren Zugang zu öffentlicher (Film-) Finanzierung ermöglichen

- die Sichtbarkeit von weiblichen Filmschaffenden soll erhöht werden

- das Bewusstsein für die Problematik soll durch Konferenzen und Studien zu bewährten Praktiken («best practice») erhöht werden

- um die Repräsentation von Frauen auf der Leinwand zu verbessern, soll die diesbezügliche Sensibilität von Filmschaffenden gefördert werden.  

Die Deklaration betont, eine ernstzunehmende Demokratie sei auf die Fähigkeiten, Talente und die Kreativität von Frauen wie Männern angewiesen («A true democracy must make full use of the skills, talents and creativity of women and men alike»). Isabel Castro, stellvertretende Direktorin von Eurimages, sagt an die Adresse von Cineuropa, des europäischen Filmportals: «When we ask women directors or producers if gender inequality is an issue in their countries, they usually say there is no problem. Only when they look at the numbers do they realise it really is a problem.» Die Zahlen sind jedenfalls nicht ermutigend:
2000-2012 lag der durchschnittliche Anteil von Regisseurinnen (bei von Eurimages unterstützten europäischen Langfilmen) bei 16.3%. Castro weiter: «Analysis shows that the proportion of women in film schools is even, so they start in the profession but don’t become directors. They are made to think it is too ambitious and aren’t encouraged to become directors. There is also a drop when it comes to women making a second film. Things will improve when women are allowed to fail as much as men.» (Cineuropa /kah)

http://cineuropa.org/nw.aspx?t=newsdetail&l=en&did=297248

 

 

 

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