MENU Schliessen

News

Der rosarote Sündenfall: Queeres Filmschaffen in der Schweiz

Luisa Tschannen / Pressemitteilung
06. Mai 2022

Filmstill aus «Ayaneh» von Nicolas Greinacher

«Pink Apple» feierte seinen 25. Geburtstag und lancierte am diesjährigen Filmfestival eine digitale Datenbank, welche Queeres Filmschaffen in der Schweiz porträtiert. Der Festival Award ging an die lesbische Filmemacherin Angelina Maccarone.  

«Pink Apple» gibt es seit nun seit einem Vierteljahrhundert. Das LGBTIQ+ Filmfestival blickt auf eine turbulente Zeit zurück, denn als Pink Apple vor 25 Jahren in Frauenfeld seine Anfänge nahm, wurde gegen das Filmfestival der schwul-lesbischen Community —wie diese damals noch genannt wurde— demonstriert. Politisch ist im letzten Vierteljahrhundert aber einiges gelaufen, so zählt bestimmt die Annahme der «Ehe für alle» zu den wichtigsten Errungenschaften der Community in der Schweiz. Politisch wichtig ist aber auch, dass Homosexualität in der Schweiz vor 80 Jahren straffrei wurde. Dem widmete das Filmfestival «Pink Apple» gleich einen ganzen Themenschwerpunkt. Ein weiterers Thema im Festivalprogramm war die Unterstützung der Queere-Community in Osteuropa.

 

Ein Nachschlagewerk zum Queeren Filmschaffen im stylischen Onlinearchiv

Zum Festivaljubiläum lancierte «Pink Apple» die Onlinedatenbank «Queerfilms». Diese ist dem nationalen queeren Filmschaffen gewidmet und leistet einen wichtigen Beitrag zur queeren Filmgeschichte. Doch neben den Porträts über die Filmemacher*innen oder deren Filme soll die Website auch queere Werke kontextualisieren und diesem Teil des Schweizer Filmschaffens eine Stimme geben. Das Portal wird mit Hintergrundinformationen – Interviews und Portraits in Magazinform – ergänzt und mit Beiträgen zur queeren Filmkultur kontinuierlich erweitert.

 

Lesbische Liebe: Der Festivalaward für Angelina Maccarone

«Pink Apple» vergibt jeweils auch einen Festival Award sowie zwei Publikumspreise, ebenso wird jährlich ein Kurzfilmwettbewerb veranstaltet, welcher mit einem Preisgeld von 2000 Franken dotiert ist.

Der diesjährigen Festival Award wurde an Angelina Maccarone verliehen. Die deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin schrieb schon 1995 Lesbenfilmgeschichte, als ihr Filmdebüt «Kommt Mausi raus?!» zur besten Sendezeit auf ARD ausgestrahlt wurde. Seiner Zeit voraus war auch das Liebesdrama «Alles wird gut» (1998), und «Fremde Haut» (2005) wiederum thematisierte Migration und Gender. In ihren Werken verknüpft Angelina Maccarone Identität und Fremdheit, Politisches und Privates, Feminismus und lesbische Liebe.

Angelina Maccarone lebt in Berlin, wo sie ihren nächsten Kinospielfilm «Klandestin» vorbereitet. Für das Drehbuch wurde sie mit dem Deutschen Drehbuchpreis Lola ausgezeichnet. Seit 2014 ist sie zudem Professorin für Regie an der Filmuniversität Babelsberg. Ihre Filme liefen auf internationalen Filmfestivals, wo sie diverse Preise gewann, so zum Beispiel den Goldenen Leoparden in Locarno. Ihr erster Dokumentarfilm «Charlotte Rampling: The Look» – über und mit Schauspielerin Charlotte Rampling – feierte 2011 in Cannes Premiere. Im selben Jahr lancierte sie mit Carolin Emcke eine Internet- und Kinokampagne gegen Homophobie: «Tolerant? Sind wir selber!»

 

Interessieren Sie sich für den Schweizer Film?

Abonnieren Sie!

Tarife