Kino, Theater und Café leben unter einem Dach und bieten eine reiche kulturelle Alternative, die La Chaux-de-Fonds und ihren Bewohnern und Bewohnerinnen am Herzen liegt.

Es war 1967, als der Schriftzug «Cinéma Rex», letztes Überbleibsel des ehemaligen Kinos von La Chaux-de-Fonds in der Rue de la Serre 17, dem wich, was einmal das Kulturzentrum ABC werden sollte. Der Schriftzug überlebte als Dekoration am Saaleingang, bis das ABC im Spätsommer 1999 seinen heutigen Sitz in der Rue du Coq einnahm. Aus dem Herzen der Uhrmacherstadt ist es inzwischen, genauso wenig wegzudenken wie sein  lokal abgestimmtes, in Zusammenarbeit mit den verschiedenen kulturellen Einrichtungen des Kantons Neuenburgs gestaltete Filmprogramm. «Die Verleiher wissen, wofür wir stehen, sie schlagen bereits von sich aus Filme vor, die eine bestimmte künstlerische Linie und eine spezifische politische, soziologische und humanistische Ausrichtung aufweisen», erklärt Marie Herny, die Direktorin des ABC-Kinos.

Dass ein Kino und ein Theater sich dasselbe Dach teilen, ist eher ungewöhnlich, hier aber für beide Seiten fruchtbar. «Es ist ein interessantes Modell, mit dem wir die gleichen Ziele anhand zweier unterschiedlicher Medien verfolgen», erläutert Marie Herny. «Ausserdem sind zwei Programmangebote am selben Ort besser für die Bindung an das Publikum als bloss eines.»

Für die  Belegung der 108 stadtweit beliebten blauen Sitze kann das Kino auf die Anwesenheit vieler Künstler und Künstlerinnen sowie auf die Zusammenarbeit mit Festivals zählen. Marie Herny ist es zudem eine Herzensangelegenheit, den ausgewählten Filmen ihre Zeit zu geben. «Wir legen Wert darauf, den jeweiligen Film möglichst lange  laufen zu lassen, ihm eine Chance zu geben, auch wenn es nicht immer einfach ist, das Publikum zu halten». Die Vielfalt des kulturellen Angebots soll gewährleistet werden, schliesslich ist das ABC das einzige Programmkino der Stadt.

Die pandemiebedingte Betriebspause hat das ABC-Kino genutzt, um die veränderten Gewohnheiten des Publikums zu evaluieren. «Die Dinge werden nie wieder sein, wie sie waren, und man sollte gar nicht erst versuchen, sich die Vergangenheit zurückzuwünschen. Dafür haben wir jetzt die Chance, neue Wege zu gehen», sagt Marie Herny optimistisch mit Blick auf die geplanten Begegnungen im Kulturzentrum ABC.

 

Kulturzentrum ABC