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Le Plaza

Alexandre Ducommun
03. November 2023

Kunstinstallation von Christian Robert-Tissot, Februar 2023. © Raphaëlle Mueller

Das Plaza, der grösste Kinosaal der Stadt Genf, wird 2026 nach mehreren Jahren des Leerstands wiedereröffnet.

Kassenschlager, Vorführungen im Cinemascope-Format oder auch James-Bond-Festivals standen zu den Glanzzeiten des Kinos Le Plaza auf dem Programm. Nach mehr als einem halben Jahrhundert schliesst es 2004 seine Pforten. Es folgen Jahre des Hin und Her, in denen der Saal einmal als historisches Denkmal eingestuft, einmal als Abrissobjekt gehandelt wird. Seit 2019 steht die Zukunft dieses Wahrzeichens der Stadt Genf endlich fest: Das Plaza wird eine Renaissance erleben.

Das vom modernistischen Genfer Architekten Marc J. Saugey entworfene Gebäude sah von Anfang an ein Nebeneinander verschiedener Nutzungen vor: Neben dem eigentlichen Kino sollte es Platz für Restaurants, Geschäfte, Eisdielen geben. Nach dem Vorbild der amerikanischen Einkaufszentren, wie sie in den 1950er Jahren populär wurden, bestand das damalige «Mont-Blanc Centre» aus drei Gebäuden, die sich in ihrer Gestaltung zu den angrenzenden Strassen des Stadtzentrums hin öffneten. Das Plaza nimmt damit einen festen Platz innerhalb des urbanen Ensembles wie auch in Saugeys Vision ein. Für die mit der Renovierung des Komplexes beauftragte Stiftung war von Anfang an klar, dass die Nutzung des Kinos im Zentrum des Projekts stehen sollte.

In Anlehnung an Marc J. Saugeys Idee vom Kino als Spektakel - nicht umsonst hat er auch Theaterelemente in das Plaza eingebaut – wird das künftige Programm ausschliesslich auf einzelne Höhepunkte setzen, ein Regelprogramm findet nicht statt. «Das Kino als urbanes Ereignis neu erfinden», wie Jean-Pierre Greff, Präsident der Plaza-Stiftung es formuliert, eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die Genfer Filmindustrie und die Genfer Festivals, sich um einen Ort, eine Vorführungsstätte, herum neu zu formieren. «Dass Festivals mit internationalem Publikum in unzulänglichen Räumlichkeiten stattfinden, ist für mich ein Zeichen dafür, dass ein solcher Saal – gerade auch in der Grösse – in Genf benötigt wird», erklärt der Präsident der Stiftung.

Neben seiner zentralen Funktion als Ort für die Feierlichkeiten und Vorführungen der einzelnen Festivals soll das Gebäude auf seinen diversen Etagen aber auch ganzjährig deren Mitarbeitern Raum bieten – und so ein Kinozentrum bilden. Das GIFF und das FIFDH haben bereits ihre Büros in dem in Renovierung befindlichen Gebäude bezogen. Man hofft im Le Plaza  in naher Zukunft bis zu zehn Genfer Festivals, aber auch Schweizer und internationale Gäste  zu beherbergen. Das Programm wird durch Veranstaltungen und Filmreihen ergänzt, für deren Organisation ein noch zu bildendes Plaza-Team verantwortlich sein wird.

Bis zur ursprünglich für 2025 geplanten, und aufgrund eines Brandes im August um einige Monate nach hinten verschobenen, Wiedereröffnung soll das Plaza ein neues Gesicht erhalten. Die ikonischen Elemente des Kinosaals wie der Rahmen der Leinwand oder die vielen Vorhänge bleiben dabei erhalten. Man wird sich  sich also noch etwas gedulden müssen, bevor man Genfs geschichtsträchtigstes Kino in restauriertem Glanz erleben  darf.

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