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Der «Prix d’honneur» geht an David Landolf und Judith Hofstetter

Mitteilung Solothurner Filmtage / kah
20. Januar 2022

Zwei Filmbegeisterte: David Landolf und Judith Hofstetter. Bild: zvg

David Landolf und Judith Hofstetter von der Kinemathek Lichtspiel in Bern werden heute mit dem «Prix d'honneur» der Solothurner Filmtage ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis stellvertretend für eine Institution, die als professionelles Filmarchiv, lebendiges Museum und auch als Kino die Schweizer Kulturlandschaft bereichert. 

Wer die Kinemathek Lichtspiel im bernischen Marzili-Quartier besucht, steigt aussen an der Fassade eine alte Eisentreppe hoch bis in den obersten Stock, öffnet die Tür und ist gleich mittendrin in der Filmgeschichte. Filmtechnische Geräte aus allen Epochen der siebten Kunst türmen sich in Hochregalen bis hinauf in den Giebel des geräumigen Dachstocks. Jeder Kubikmeter wird als Archiv-, Schauraum, Büro, Werkstätte oder Bibliothek genutzt.

Im Jahr 2000 gründet David Landolf gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Film- und Kinobegeisterten die Kinemathek Lichtspiel, um die von der Auflösung bedrohte Sammlung des Berner Kinotechnikers Walter Ritschard zu retten. Als Elektroingenieur ETH, Filmschadenexperte und Dozent hat Landolf ein breites Wissen, und wie alle, die im Lichtspiel arbeiten, ist er das, was man landläufig als «Filmfreak» bezeichnet. Seit Anbeginn mitprägend am Aufbau der Kinemathek beteiligt ist auch Judith Hofstetter. Sie ist stellvertretende Leiterin und heute insbesondere für die Mitarbeitenden und die Programmation zuständig. 2012 zieht die Kinemathek in die heutigen Räumlichkeiten der ehemaligen Strickwarenfabrik Ryff ein.

 

Teamplayer

Landolf und Hofstetter erhalten den Ehrenpreis stellvertretend für ihr Team. Archivarinnen, Techniker, Vermittlerinnen, Netzwerker – das Lichtspiel ist eine Gemeinschaft mit bewusst flacher Hierarchie. Dies zeigt sich auch in den zahlreichen Filmvorführungen, Seminaren, interdisziplinären Veranstaltungen oder Ausstellungen, an deren Ausgestaltung sich das ganze Team beteiligt. Schon lange im Team dabei und mit sehr unterschiedlichen Kompetenzen aktiv sind neben den zwei stellvertretend Geehrten auch Brigitte Paulowitz, Christine Gissler, Dora Gugger, Eliane Maurer, Carlo El Basbasi Bischoff, Claudio Bruno, Mani Morgenthaler, Peter Fasnacht, Raff Fluri, Stefan Humbel und Steff Bossert. An die dreissig Personen gehören zur Belegschaft, die meisten arbeiten Teilzeit. Nur dank ihrem Erfahrungsschatz bleiben auch viele der alten elektromechanisch-optischen Geräte funktionsfähig. Auch Senior*innen finden im Lichtspiel ein bereicherndes Betätigungsfeld, gelegentlich wird auch gemeinnützige Arbeit geleistet.

Der «Prix d'honneur» wird am Donnerstag, 20. Januar 2022, 14:30 Uhr im Landhaus Solothurn übergeben. 

 

 

«Prix d'honneur»

Der «Prix d'honneur» ehrt Schweizer Persönlichkeiten, die in besonderer Weise die Schweizer Filmkultur geprägt haben. Er ist Zeichen der Wertschätzung für die vielfach im Verborgenen und ohne viel Aufsehen erbrachten Leistungen. Der Preis ist mit CHF 10’000 dotiert und wird seit 2003 von den Gemeinden im Solothurner Bezirk Wasseramt gestiftet. Mit diesem Engagement möchten die benachbarten Gemeinden einen pointierten Beitrag zur Vielfalt und Lebendigkeit der Schweizer Filmkultur leisten.

 

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