Teresa Vena
23. November 2023
© DCM
Gereizt hat mich die Grundidee von Beat Schlatter, die ich nach wie vor grossartig finde. Dass der Film sehr schweizerisch ist, ist ein Vorteil gegenüber den vielen Hollywood-Produktionen. Denn für Schweizer Filme ist es schwierig, mitzuhalten. Die Produktion eines Films muss viel schneller gehen, das Budget erlaubt keine lange Entwicklungs- oder Herstellungszeit. Darum glaube ich auch, dass es beispielsweise keinen Sinn ergibt, einen Actionfilm machen zu wollen. Das muss man Hollywood überlassen, die machen das besser. Aber Komödien müssen nicht unbedingt grosse Produktionen sein. Es ist ein Genre, das es ermöglicht, näher an unserer eigenen Kultur zu erzählen. Dafür ist die Idee des Films sehr dankbar. Ich finde die Idee wahrscheinlich zusätzlich witzig, weil ich selber weder Französisch noch Italienisch kann.
Wir haben die Idee bereits 2017 begonnen, zu entwickeln, daher ist das jetzt ein Zufall. Beat Schlatter und mir ist die Botschaft des Films wirklich ernst. Die Komödie und die Unterhaltung stehen eindeutig im Vordergrund. Aber die Aussage, dass die Vielsprachigkeit nicht nur Teil der Schweiz ist, sondern die Schweiz auch ausmacht und einzigartig macht, ist natürlich ernst gemeint.
Ich habe es immer probiert. Als keine Förderstelle für das Drehbuch von «Sandmann» einen Beitrag gesprochen hat, dachte ich, dass es für die Herstellung kaum besser aussehen würde, wo es ja um viel mehr Geld geht. Aus dem Grund haben wir ihn selber «no Budget» gedreht, ohne nochmals für Herstellung einzureichen. Obwohl ich noch von meinem letzten Film verschuldet war und mit der Firma im Vorkonkurs steckte. Glücklicherweise ist nachher noch das Fernsehen eingestiegen. Bei «Boys Are Us» war es ähnlich, jedoch mit Teleclub. Meine letzten drei Filme erhielten aber nicht nur vom SRF, sondern auch von der Zürcher Filmstiftung und von Blue Geld, also darf ich mich nicht beklagen.
Als ich mit der Idee an die Ticino Film Commission herantrat, gefiel diese. Sie haben uns bei der Suche nach den Schauplätzen oder dem Einholen von Drehgenehmigungen geholfen. Sie haben nicht viel Geld, bekommen haben wir 10'000 Franken. Es fanden zudem auch noch andere Dreharbeiten parallel im Tessin statt, sodass wir leider kaum mit Mitarbeitern vor Ort zusammenarbeiten konnten.
Pressemitteilung / aky
08 November 2023