Medienmitteilung BAK /SiP
29. Juni 2020
Markus Imhoof
Markus Imhoof habe mit seinen Filmen Schweizer Filmgeschichte geschrieben, schreibt das Bundesamt für Kultur. Seine fortwährende «Suche nach Menschlichkeit», welche «das politische Ganze mit dem Persönlichen verbindet», bezeichnet die Nominierungskommission als seinen herausragenden Verdienst.
«In den vergangenen sechs Jahrzenten prägte Markus Imhoof den Schweizer Film entscheidend mit. Seine Filme decken auf, schaffen Empathie und fordern zum Nach- und Umdenken auf», so heisst es in der Begründung. 1941 in Winterthur geboren, studierte Markus Imhoof an der Universität Zürich Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte. 1966 arbeitete er als Assistent von Leopold Lindtberg, besuchte anschliessend den Filmarbeiterkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich und schlug damit endgültig eine Laufbahn als Filmregisseur und Drehbuchautor ein. Darüber hinaus war er Mitbegründer von Produktionsfirmen, Gastdozent an verschiedenen Hochschulen und Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission. Der Gefängnisfilm «Rondo» (1968) wurde von der Justizdirektion des Kantons Zürich verboten und blieb bis 1976 unter Verschluss. «More Than Honey» (2012) berührte ein internationales Publikum und ist nach wie vor der bisher erfolgreichste Schweizer Dokumentarfilm. 2018 setzte sich Markus Imhoof in «Eldorado» erneut mit den Folgen einer restriktiven Asylpolitik auseinander. Der erschütternde Film ging 2019 als Schweizer Kandidat für den internationalen Oscar ins Rennen. «Die weltweite Aufmerksamkeit und die zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von der Dringlichkeit seiner Filme», so weiter in der Begründung.
Das Bundesamt für Kultur verleiht Markus Imhoof dafür den mit 30 000 Franken dotierten Ehrenpreis im Rahmen des Schweizer Filmpreises 2020. Die ursprünglich im März vorgesehene Verleihung findet dieses Jahr nicht statt - die Übergabe und die Würdigung erfolgen an der Nacht der Nominationen im Rahmen der Solothurner Filmtage. Wir gratulieren jetzt schon herzlich!
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