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Der Machtkampf zwischen Kinobetreibern und Netflix erreicht England

Pascaline Sordet / Thomas Gross
04. März 2019

Nach Venedig und, in kleinerem Umfang, der Berlinale treibt eine Auszeichnung für Netflix bei den Baftas die Kinobetreiber auf die Barrikaden.

Der Machtkampf zwischen Kinobetreibern und Streaming-Diensten geht weiter. Cineworld, mit 1081 Sälen eine der wichtigsten Kinoketten Großbritanniens, hat angekündigt, den Baftas ihre Unterstützung zu entziehen. Grund dafür sind die vier Auszeichungen für den Netflix-Film «Roma» von Alfonso Cuarón bei der jüngsten Verleihung.

Die britische Organisation Baftas, die den berühmten Preis jährlich vergibt, hat den einseitigen Rückzug von Cineworld bestätigt. Auch von Seiten der französischen Filmbranche liegt eine Erklärung vor, derzufolge die Kinokette VUE sich in der gleichen Angelegenheit und aus ähnlichen Überlegungen heraus in Diskussion mit den Baftas befindet.

Damit flackert ein Konflikt wieder auf, der schon beim Widerstand italienischer Kinobetreiber gegen die Verleihung des Goldenen Löwen an «Roma» für Auseinandersetzungen sorgte, und auch deutsche Betreiber gegen die Aufnahme des Netflix-Films «Elisa y Marcela» von Isabel Coixet ins Wettbewerbsprogramm der vergangenen Berlinale protestieren liess.

Die Unic (Union Internationale des Cinémas) hat ihren Appell an die Festivalleitungen mit der Forderung erneuert, diese mögen auf einer Kinoausstrahlung der ausgewählten Filme bestehen. «Uns widerstrebt die Vorstellung, dass die Festivals ihr Programm an einer kleinen Zahl von Streaming-Dienst-Abonnenten ausrichten und damit die Öffentlichkeit wie auch die Filme selbst privatisieren».

 

 

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