Mit « L'Îlot » des Lausanner Regisseurs Tizian Büchi zeichnet die Jury des Internationalen Wettbewerbs einen Schweizer Debütfilm aus, der sich zwischen magischem Realismus und kollektivem Porträt bewegt. Die japanisch-schweizerische Filmemacherin Julie Sando gewinnt mit ihrem Schulfilm « Fuku Nashi » den Jurypreis des Nationalen Wettbewerbs sowie den Zonta-Preis.
Eine vielfältige künstlerische Bilanz
Mit « L'Îlot » von Tizian Büchi gewinnt seit 2013 erstmals wieder ein Schweizer Film den Grand Prix von Visions du Réel. Das in Lausanne angesiedelte Langfilmdebüt überzeugte die Jury als «brillante Beobachtung, welche die Koordinaten geografischer Räume in universelle Dimensionen übersetzt». Emilie Bujès, künstlerische Leiterin von Visions du Réel, zieht eine erfreuliche künstlerische Bilanz: «Der diesjährige Palmarès umfasst sieben Langfilmdebüts. So stehen neue Stimmen neben den Arbeiten gestandener Filmemacherinnen und -macher und treten nicht zuletzt in einen Dialog mit den Werken unserer Ehrengäste Marco Bellocchio, Hassen Ferhani und Kirsten Johnson. Wir sind sehr glücklich, dass die Vielfalt der Filmgenres, der Generationen, der Ansätze und der Geografien, von denen wir uns leiten lassen, vom Publikum und von den Jurys belohnt und begrüsst wurde.»
Ähnliche Eintrittszahlen wie 2019
Das Festival läuft noch bis Sonntagabend in den Kinos und bis am Montagabend online. Gemäss einer ersten Hochrechnung sind die Publikumszahlen mit denen von 2019 vergleichbar, d.h. ca. 45'000 Eintritte. Diese verteilen sich auf das breite Publikum, die rund 2'100 akkreditierten Fachpersonen, die 2'600 Kinder und Jugendlichen der Schulvorstellungen als auch auf die Teilnehmenden der Kulturvermittlungs-Programme, namentlich der neuen Angebote für blinde und sehbehinderte Personen.
Nationale und internationale Reichweite dank der Online-Plattform
Dank den weltweit verfügbaren Live-Streams der öffentlichen Masterclasses und Online-Talks, dem ebenfalls weltweit zugänglichen Katalog des digitalen Filmmarkts sowie dem schweizweit zugänglichen Online-Abo mit rund 60 Filmen aus dem aktuellen Programm konnte Visions du Réel seine nationale und internationale Ausstrahlung weiter ausbauen. Abonnements für das Online-Angebot zum Preis von CHF 25.- sind noch bis Montag, den 18. April erhältlich und gültig. Die definitiven Zahlen werden kommuniziert, sobald alle digitalen Branchen- und Publikumsplattformen des Festivals ihre Türen geschlossen haben.
Die 54. Ausgabe von Visions du Réel findet vom 21. bis 30. April 2023 statt.
Palmarès
Internationaler Wettbewerb Langfilme
Grosser Preis des Internationalen Wettbewerbs, verliehen von der Mobiliar CHF 20’000 «l'Îlot», von Tizian Büchi
Sonderpreis der Jury, gestiftet von der Region Nyon CHF 10’000 «Bitterbrush», von Emelie Mahdavian
Besondere Erwähnung «How to Save a Dead Friend», von Marusya Syroechkovskaya |
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Wettbewerb Burning Lights
Jurypreis des Wettbewerbs Burning Lights, gestiftet vom Kanton Waadt CHF 10’000 «A Long Journey Home», von Wenqian Zhang
Sonderpreis der Jury, gestiftet von der Société des Hôteliers de la Côte CHF 5 000 «Herbaria», von Leandro Listorti
Besondere Erwähnung «Europa», von Philip Scheffner
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Nationaler Wettbewerb
Preis der Jury des Nationalen Wettbewerbs, gestiftet von der SRG SSR CHF 15 000, davon CHF 2 500 für den Erwerb der Online-Rechte am Film «Fuku Nashi», von Julie Sando
Spezialpreis der Jury im nationalen Wettbewerb für einen Langfilm, der von einer Filmemacherin oder einem Filmemacher mit Schweizer Nationalität oder Wohnsitz in der Schweiz realisiert wurde, gestiftet von der SSA/Suissimage CHF 10 000 «Le Film de mon père», von Jules Guarneri
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Internationaler Wettbewerb für mittellange Filme und Kurzfilme
Preis für den besten mittellangen Film, gestiftet von der Clinique de Genolier «Without», von Luka Papić «Without» CHF 6 000
Preis für den besten Kurzfilm, gestiftet von der Goblet-Stiftung «Aralkum», von Daniel Asadi Faezi & Mila Zhluktenko
CHF 5.000
Besondere Erwähnung «Jaime», von Francisco Javier Rodriguez
Spezialpreis der Jugendjury für einen mittellangen Film CHF 4 000 «Churchill, Polar Bear Town», von Annabelle Amoros
Sonderpreis der Jugendjury für den besten Kurzfilm, gestiftet von Mémoire Vive CHF 2 500 «Marianne», von Rebecca Ressler & Lara Porzak
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Publikumspreis Publikumspreis des Wettbewerbs Grand Angle gestiftet von der Stadt Nyon CHF 10 000 «Fire of Love», von Sara Dosa (USA)
Interreligiöser Preis «Ma vie en papier», von Vida Dena
Zonta-Preis Preis für eine Regisseurin, deren Werk Meisterschaft und Talent erkennen lässt und Unterstützung für zukünftige Kreationen verdient CHF 5000 «Fuku Nashi», von Julie Sando
FIPRESCI-Preis Erster Langfilm, der im Internationalen Wettbewerb für Langfilme oder im Wettbewerb Burning Lights gezeigt wird. «Steel Life», von Manuel Bauer
Perception Change Award Auszeichnung für einen Film, der Einblicke in die Herausforderungen bietet, die die Welt von morgen bestimmen werden. Verliehen von der Generaldirektorin der UNO Genf mit Unterstützung des Diplomatischen Clubs. CHF 5.000 «Children of the Mist», von Hà Lệ Diễm
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