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Das BAK informiert in Locarno über Herausforderungen des Schweizer Films

Mittelung BAK / kah
07. August 2021

An einem Mediengespräch am Festival von Locarno äusserten sich Bundesrat Alain Berset, Isabelle Chassot und Ivo Kummer zu den aktuellen Herausforderungen der Filmbranche. Informiert wurde auch über eine neue Studie zur Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern im Film.   

In Locarno wurden erstmals Ergebnisse einer Gender-Studie zur Gleichstellung im Schweizer Film präsentiert, die 2020 vom BAK in Auftrag gegeben wurde. Die Studie zeigt, dass Frauen in der Filmförderung nicht mehr benachteiligt werden, wie dies bis 2014 noch der Fall war. Die Untersuchung belegt gleichzeitig aber auch, dass Frauen im professionellen Filmschaffen nach wie vor untervertreten sind und in einigen Funktionen wie Regie, Drehbuch und Schauspiel weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen (für Einzelheiten siehe Informationsblatt anbei). Für Männer über 40 Jahre gibt es ausserdem fast doppelt so viele Hauptrollen in Spielfilmen wie für Frauen dieser Altersgruppe. Die Studie skizziert mögliche Massnahmen, um die Gleichstellung im Schweizer Film zu fördern. So sollten die Arbeitsbedingungen verbessert, die Lohngleichheit überprüft und eingehalten, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch mehr gestärkt sowie bereits umgesetzte Sensibilisierungsmassnahmen weitergeführt werden.

 

Informiert wurde zudem über folgende Themen:

Der Bund unterstützt den Kultursektor seit Beginn der Pandemie mit spezifischen Massnahmen. Für COVID-Kulturmassnahmen wurden vom Bund und den Kantonen bisher rund 360 Millionen Franken ausbezahlt. Im Bereich Film hat das Bundesamt für Kultur (BAK) ausserdem seine Fördermassnahmen angepasst, namentlich das Gutschriftensystem von « Succès Cinéma ». In Zusammenarbeit mit der SRG, Cinéforom und der Zürcher Filmstiftung wurde eine Zusatzfinanzierung eingeführt, damit Verzögerungen der Dreharbeiten sowie Schutzkonzepte berücksichtigt werden können.

 

Digitalisierung

Die Wiederaufnahme wird eine Herausforderung für die Filmbranche. Die Schweizer Filme müssen sich in den Kinos neben einer starken internationalen Konkurrenz behaupten, deren Filme nun verspätet erscheinen. Das BAK unterstützt zu diesem Zweck 10 Schweizer Filme bei ihrer Verbreitung in den Kinosälen und über Video on Demand (VOD). Auch das Vertrauen des Publikums muss zurückgewonnen werden. Mit diesem Ziel finanziert das BAK zusammen mit Pro Cinema die Kampagne « Back to the Cinema ». Die Digitalisierung verändert die gesamte Filmindustrie, was grundlegende Auswirkungen auf die Branche haben wird. Diese durch die Pandemie beschleunigte Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, die für regionale Anbieter bereits bestehende Investitionspflicht in nationale Produktionen auf die Online-Plattformen auszuweiten. Mit der Einführung der Investitionspflicht würde die Schweiz über ähnliche Instrumente verfügen wie die Nachbarländer.

 

Internationale Zusammenarbeit

Die Schweiz muss ihre internationale Zusammenarbeit weiterentwickeln. Trotz des gescheiterten Rahmenabkommens mit der Europäischen Union bliebt die Teilnahme am MEDIA-Programm das Ziel. Mit den Ersatzmassnahmen verfügt die Schweiz seit 2014 über ein funktionierendes Dispositiv. Sie wird auch ihre internationale Strategie der bilateralen Koproduktionsabkommen weiterverfolgen. Ein Abkommen mit Kanada wird demnächst unterzeichnet. Zusätzlich hat die Schweiz 2019 das neue Übereinkommen des Europarats über die Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen ratifiziert, das Koproduktionen mit kleineren Ländern vereinfacht.

 

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