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Die «Schweizer Filmwochenschau» geht online


07. November 2016

Die «Schweizer Filmwochenschau» (1940–1975) zählt zu den wichtigsten audiovisuellen Beständen der Schweiz der Nachkriegszeit. Die vom Bundesrat 1940 zur «Aufrechterhaltung der Neutralität» und als Gegenakzent zur erdrückenden Präsenz von nationalsozialistischen und faschistischen Wochenschauen in Auftrag gegebenen wöchentlichen Aktualitäten prägten über Jahrzehnte das Bewusstsein der Schweizer Kinogäste. So sind über 6'600 dreisprachig verfasste Filmbeiträge entstanden, die bis in die 1960er-Jahre zwar die Gesinnung der Geistigen Landesverteidigung atmeten, heute aber vor allem wertvolle Einblicke in das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben der Schweiz von damals ermöglichen. Nach dem Ende der SFW Mitte der 1970er-Jahre galt es, dieses einmalige Kulturerbe zu bewahren. Diese Aufgabe wurde dem Schweizerischen Bundesarchiv und der Cinémathèque suisse anvertraut. Dank der finanziellen Unterstützung von Memoriav konnten diese «offiziellen Nachrichten» in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre auf Sicherheitsfilm umkopiert und die 1'651 Ausgaben der deutschsprachigen Version auf professionelle Videoformate übertragen werden. Damit stand zumindest eine Sprachversion im Schweizerischen Bundesarchiv zur Konsultation vor Ort zur Verfügung. Das neue Projekt wird den Zugang zur SFW revolutionieren: Alle drei Sprachversionen werden zugänglich gemacht und zudem werden diese einzigartigen Filmdokumente auf dem Informationsportal memobase.ch ab Mitte November erstmals online publiziert.

Anlässlich der 20. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur ist nun die erste Etappe mit allen Ausgaben aus dem Jahr 1956 in Deutsch, Französisch und Italienisch online. Ein idealer Moment, um filmische Perlen aus diesem einmaligen Bestand wie damals auf der grossen Leinwand zu erleben. Kuratiert von Laurent Baumann (Text: Winterthurer Kurzfilmtage)

Filmgespräch an den Winterthurer Kurzfilmtagen: Die «offizielle Schweiz» im Kurzfilmformat. 12. November, 14:30, Casino Festsaal

Teilnehmer: Ernst Wohlwend (ehem. Stadtpräsident von Winterthur), Verena Rothenbühler (Historikerin), Frédéric Maire (Direktor, Cinémathèque suisse), Stefan Kwasnitza (Abteilungsleiter Informationszugang, Schweizerisches Bundesarchiv) und Christine Egerszegi (Präsidentin, Memoriav und ehem. Nationalratspräsidentin). Moderation: Christoph Stuehn (Direktor, Memoriav).

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