Niklaus Zeier, Präsident der Film Commission Lucerne & Central Switzerland. © Dany Schulthess
Die «Film Commission Lucerne & Central Switzerland» betreut das Gebiet von sechs Kantonen: Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug. Ausgestattet ist der Verein mit einem Jahresbudget von 350‘000 Franken*. Wie ihr Präsident Niklaus Zeier erklärt, erlaubt diese Summe keinen Aufbau eines international wettbewerbsfähigen Anreizsystems. «Den Produktionen können wir kein Geld anbieten, aber wir verfügen dennoch über ein hohes Fachwissen und ein breites Angebot», erklärt Zeier. Vielseitige Drehorte zwischen Urbanität und Naturszenerie stünden in der Region zur Verfügung, Fachleute genauso, und Unterstützung bekämen die Produktionen in allen Phasen von der Drehgenehmigung über die Postproduktion bis zur Promotion. Für Szenen der Schweizer Serien «Gotthard» und «Frieden», das internationale Drama «Sisi &Ich» und 17 Folgen des Schweizer «Tatorts» war die Region unter anderem Drehort. Dieses Jahr jährt sich zudem zum 60. Mal die Produktion von James Bonds «Goldfinger». Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm erinnert die Region an den damaligen prominenten Gast. «Film bedeutet Wertschöpfung», sagt Zeier, «davon profitieren zahlreiche kleine und mittelgrosse Unternehmen». Die Arbeit der Film Commission wird mehrheitlich von öffentlichen Geldern getragen, so unterstützt etwa die Stadt Luzern ihr Wirken. Zudem setzt sie zurzeit ein mehrjähriges NRP-Projekt (Neue Regionalpolitik) mit fünf der sechs Kantone der Zentralschweiz um, für die diese Kantone und der Bund Geld gesprochen haben.
* Zum Vergleich: Die Film Commission Südtirol verfügt über 550‘000 Euro im Jahr. Sie ist Teil der Filmförderstelle der Region, die insgesamt auf ein Budget von 4,5 Millionen Euro zurückgreifen kann. Die Filmförderung in der Zentralschweiz, ausserhalb der Film Commission, arbeitete bis 2023 mit einem Budget von rund 900‘000 Franken. Bis 2025 wird es auf etwa 1,2 Millionen Franken steigen.
Teresa Vena und Adrien Kuenzy
22 März 2024