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Mitteilungen


23.03.2024

Preisverleihung des FIFF 2024


Die 38. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) endet am Sonntag, 24. März mit einem neuen Publikumsrekord von über 48’000 Kinoeintritten. Zusammen mit den Parallelveranstaltungen und einer Filmauswahl, die in den nächsten drei Wochen online geschaut werden kann, wird voraussichtlich die historische Marke von 55’000 überschritten. Bei der Preisverleihung am Samstagabend wurden fünf der zwölf Spielfilme des Internationalen Wettbewerbs ausgezeichnet. Der chinesische Film Day Tripper von Chen Yanqi, eine schräge und absurde Chronik des Alltags, wird mit dem Grand Prix des FIFF 2024 ausgezeichnet. Die in Weltpremiere vorgeführte peruanische Familiendystopie Cuadrilátero von Daniel Rodríguez Risco erhält den Sonderpreis der Jury und den Preis der Jugendjury COMUNDO. Der Critics’ Choice Award wird an Inshallah a Boy von Amjad Al Rasheed (Jordanien) verliehen, während die Ökumenische Jury den kolumbianischen Film La Suprema von Felipe Holguín Caro auszeichnet. Der sehr begehrte Publikumspreis geht an den bhutanischen Film The Monk and the Gun von Pawo Choyning Dorji. Bei den Kurzfilmen erhält der iranische Dokumentarfilm Mrs. Iran's Husband von Marjan Khosravi zwei Preise.

 

«In Day Tripper von Chen Yanqi haben wir eine eindrucksvolle Chronik des heutigen Chinas entdeckt. Einem Land, das durch seine Modernität beeindruckt, aber durch den Einfluss seiner Vergangenheit gelähmt ist. Dieser erste, von einer köstlichen Form der Ironie und des Zynismus geprägte Langfilm des jungen Regisseurs Chen Yanqi trägt in unseren Augen die Handschrift eines aufstrebenden grossen Regisseurs». Diese Worte wählte die Internationale Jury: Langfilme des FIFF, bestehend aus Iryna Bardakova (Ukraine), Flavien «Mambo» Demarigny (Frankreich), Dieter Kosslick (Deutschland) und Carlos Leal (Schweiz, Spanien). Der peruanische Spielfilm Cuadrilátero von Daniel Rodríguez Risco erhält in Gegenwart eines grossen Teils der Filmcrew den Sonderpreis der Internationalen Jury und den Preis der Jugendjury COMUNDO. Dieser Film ist nach Meinung der Internationalen Jury «eine prachtvolle philosophische und politische Sozialsatire». Thierry Jobin, künstlerischer Leiter des FIFF, fügt hinzu: «Dieser Film sandte uns der Regisseur ganz bescheiden zu und wurde in Freiburg als Weltpremiere aufgeführt. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen eine glänzende Karriere, ähnlich wie die Erfolgsgeschichte des malaysischen Films Abang Adik, der letztes Jahr beim FIFF seine Weltpremiere feierte und ebenfalls zwei Preise gewann, dann auf 30 internationalen Festivals gezeigt wurde und schliesslich die Aufmerksamkeit von Netflix auf sich zog, die ihn kauften.»

Im Internationalen Wettbewerb: Langfilme eroberte ein Film aus dem Bhutan das Herz der Zuschauenden. Der Publikumspreis
geht folglich an The Monk and the Gun von Pawo Choyning Dorji. Die Komödie – übrigens auch Bhutans Anwärter für die
Oscars 2024 – erzählt von der Arglosigkeit eines Volkes, das durch die politischen Veränderungen beim Übergang des Landes
zur Demokratie erschüttert wird. Der Film wird dank seines Verleihers trigon-film Mitte April in den Schweizer Kinos anlaufen.
Auch Inshallah a Boy von Amjad Al Rasheed, die Wahl der Critics’ Choice Award-Jury, wird ab Anfang Mai in den Kinos der
Westschweiz und ab Anfang Juni in den Kinosälen der Deutschschweiz zu sehen sein.

Bei den Kurzfilmen erhält der iranische Dokumentarfilm Mrs. Iran’s Husband von Marjan Khosravi den Preis für den besten
internationalen Kurzfilm sowie den Preis des Netzwerks Cinema CH. Dieser Film lässt sehr behutsam die beiden Ehefrauen
eines iranischen Hirten zu Wort kommen, der vorhat, ein drittes Mal zu heiraten. Eine besondere Erwähnung erhält auch der
pakistanische Kurzdokumentarfilm In Zainab’s Heaven von Ali Mehdi, der in europäischer Premiere vorgeführt wurde. Die
Internationale Jury: Kurzfilm bestand aus Teona Strugar Mitevska (Nordmazedonien), Lauriane Gilliéron (Schweiz) und
Elie Grappe (Frankreich, Schweiz).

Was die Bilanz betrifft, so hat die Festivalleitung allen Grund zur Freude. «An der Eröffnung wünschten sich die Rednerinnen
und Redner, dass dieses FIFF Menschen zusammenbringt und vereint, was auch geschah», freut sich Thierry Jobin, der
künstlerische Leiter des FIFF. «Das Publikum in den Strassen der Stadt, in den Partnerrestaurants, auf Partys, in
Ausstellungen und natürlich in den Kinosälen zusammenzubringen heisst auch, die Freude des Beisammenseins wieder zu
spüren». Wie der künstlerische Leiter betont, hat er diesen kollektiven Enthusiasmus in diesem Jahr besonders innerhalb des
Festivalteams gespürt: «Alle waren Hand in Hand am Werk, inspiriert vom Hip-Hop-Thema, was sich natürlich auch auf das
Publikum übertragen hat. Und tatsächlich folgte das Publikum in grosser Zahl unserer Einladung, während dieser zehn Tage
im und um das Kino zusammenzukommen. Und wie jedes Jahr bot das FIFF auch diesmal Filmschaffenden aus
verschiedenen Ländern und Kulturen die Gelegenheit, neue Verbindungen zu knüpfen. In Freiburg führen diese Begegnungen
oft zu Synergien und neuen internationalen Kooperationen.

Ausserdem kann das Festival einen neuen Rekord bei den Besucherzahlen in den Kinosälen vermelden. «Der enorme Erfolg
der Filmvorführungen, von denen mehrere täglich ausverkauft waren, bedeutet, dass die 38. Ausgabe des FIFF mit Sicherheit mehr als 48’000 Kinoeintritte verzeichnen wird, gegenüber 46’000 im letzten Jahr», schliesst Mathieu Fleury, Präsident des FIFF-Vereins. Dazu kommen die Eintritte in die Parallelveranstaltungen – insbesondere zur Ausstellung The Graffiti Gallery, die bis Ende März geöffnet bleibt. «Das FIFF 2024 kündigte sich mit 100 Filmen auf dem Programm und zahlreichen Veranstaltungen als eine denkwürdige Ausgabe an. Und wir stellen fest, dass sich das Publikum tatsächlich vom Hip-Hop- Rhythmus dieser Ausgabe mitreissen liess». Für das Publikum, das noch tiefer in die Filmwelten des FIFF eintauchen möchte, gibt es ab Montag online auf Festival Scope eine Auswahl von Filmen der Ausgabe 2024, die drei Wochen lang frei zugänglich sein werden. Weiter mit Hip-Hop geht es auch auf der Plattform Play Suisse dank einer Auswahl von 13 Filmen, die die Geschichte des Schweizer Kinos geprägt haben.


Die 39. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg findet vom 21. bis 30. März 2025 statt.