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Visions du Réel, Partner des nationalen Filmschaffens

Adrien Kuenzy
06. April 2022

In «Ardente-x-s» von Patrick Muroni: Hinter den Kulissen eines ethischen Pornofilms

Unter den 160 Filmen aus 68 Ländern präsentiert Visions du Réel vom 7.-17. April in Nyon 26 Schweizer (Ko-)Produktionen, davon 13 im Nationalen Wettbewerb.

«Es ist ein sehr gutes Jahr für den Schweizer Dokumentarfilm», sagt Emilie Bujès, künstlerische Leiterin von Visions du Réel. «Wir präsentieren einen besonders starken Nationalen Wettbewerb, zwei Schweizer Erstlingsfilme im Internationalen Wettbewerb für Langfilme («Like an Island» von Tizian Büchi und «My Old Man» von Steven Vit, Anm. d. Red.) sowie zwei Werke im Wettbewerb Burning Lights, einer Sektion, die neue Vokabeln und Schreibweisen mit narrativer und formaler Freiheit hervorhebt.»

Der Nationale Wettbewerb ist den in der Schweiz (ko-)produzierten langen und mittellangen Filmen gewidmet und umfasst 13 Schweizer Koproduktionen mit acht Ländern, darunter 12 Weltpremieren und eine internationale Premiere. Die Sektion ermöglicht zunächst ein Wiedersehen mit Filmemachern, die bereits ein Werk (oder mehrere) am Festival verteidigt haben: Dieses Jahr kehrt Louise Carrin mit «Big Boy» zurück, der als Weltpremiere gezeigt wird und die Geschichte von Amadou schildert, der mit kaum 16 Jahren in die Schweiz kommt. Der aus Guinea stammende junge Mann versucht, sich in einer Integrationsklasse zurechtzufinden. Felipe Monroy lässt in «Sons of the Wind» einige der Familien der 10'000 Zivilisten zu Wort kommen, die zwischen 2002 und 2010 von der kolumbianischen Armee getötet wurden. Rachel Noël schließlich zeigt «Couvre-feu. A Diary by Monique Saint-Hélier (1940-44)», in dem zwei Teenager in einem Landhaus das Tagebuch der Westschweizer Schriftstellerin finden – ein Einblick in die Vergangenheit einer Schriftstellerin, die während des Weltkriegs im Exil lebte.

 

Intime Porträts

Auch andere Porträts prägen die nationale Auswahl. So beleuchtet Patrick Muroni in «Ardente-x-s» den Alltag einer Gruppe von Frauen und Queers, die an der Herstellung eines ethischen und respektvollen Pornofilms arbeiten, der weit entfernt von den Codes der Industrie ist. In «Dragon Women» porträtiert Frédérique de Montblanc fünf Frauen zwischen London, Paris, Frankfurt und Hongkong, die tagtäglich in den höchsten Instanzen der Finanzwelt arbeiten. In «Périphérique Nord» macht sich Paulo Carneiro auf die Suche nach den Auto- und Tuningfans der portugiesischen Gemeinschaft in Genf.

 

Familiengeschichten

Auch Familiengeschichten stehen im Mittelpunkt des nationalen Filmschaffens. In dem kollektiven Film «Don't Worry About India» erzählt ein indischer Regisseur Fragmente seiner Geschichte und vermischt dabei Familien- und Landeserzählungen. In Julie Sandos «Fuku Nashi», in dem Yukie nach vielen Jahren der Trennung ihre Großmutter in Japan wiedertrifft, wird eine Erzählung über Versöhnung aufgebaut. Schließlich erzählt «Supertempo» von Daniel Kemény das Leben von Laura und Daniel. Das Paar hatte nicht damit gerechnet, immer zusammenbleiben zu müssen, abgeschottet, seit vor zwei Jahren das Coronavirus in Europa auftgetaucht ist.

Nyon (und Gland),

von Do 7. bis So 17. April

(Voreröffnung am 6. April)

www.visionsdureel.ch

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