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Eine Fülle von Veranstaltungen für Filmfachleute

Adrien Kuenzy/PM
16. Januar 2023

Publikum vor dem Landhaus © module+ / Solothurner Filmtage

Neben den Filmvorführungen bieten die 58. Solothurner Filmtage zahlreiche Veranstaltungen für die Branche und das Publikum an, darunter «Fare Cinema» (Filme machen), eine neue Veranstaltungsreihe. Ein kleiner, nicht vollständiger, Überblick.

Podiumsgespräche, Workshops, Diskussionen: Zahlreiche Veranstaltungen rund um den Schweizer Film begleiten die 58. Solothurner Filmtage und die Filmvorführungen. Dazu gehört auch «Fare Cinema» (Filme machen), eine neue Reihe von Treffen, bei denen über Film gesprochen wird. In diesem Rahmen werden nicht die Werke als Ganzes diskutiert, sondern ein bestimmter Aspekt des Filmemachens beleuchtet. Zu den Themen gehören die Beleuchtung in heutigen Filmen, Intimität vor der Kamera, Filme in Kriegszeiten oder die Diaspora-Generation und die Perspektive, die «Secondos» in ihre Werke einbringen. Die Diskussionen finden jeden Morgen im Saal des Restaurants Kreuz statt und werden vom künstlerischen Leiter der Solothurner Filmtage, Niccolò Castelli, moderiert.

 

Die Montage im Mittelpunkt

Weitere zentrale Themen werden in den verschiedenen Sektionen erforscht. «Focus» untersucht, wie Archivbilder heute in Spiel- und Dokumentarfilmen verwendet werden und wie sie dazu beitragen, Erzählungen zu definieren. Die «Rencontre» widmet sich dem Schnitt und ehrt mit der niederländisch-schweizerischen Schnittmeisterin Katarina Türler zum ersten Mal eine Angehörige dieses Fachs. Damit beleuchten die Filmtage einen allzu oft vernachlässigten Aspekt der Entstehung eines Films: das Schreiben im Schneideraum. «Histoires du cinéma suisse» lässt vergangene Utopien Revue passieren und zeigt Filme über Menschen, die von einer besseren Welt träumten. «Im Atelier» beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Film und Theater und fragt sich, wo die Grenze zwischen beiden verläuft. Einige der Veranstaltungen werden am neuen Standort des Stadttheaters Solothurn stattfinden.

Das gesamte Programm der Solothurner Filmtage finden Sie hier.

Einige unverpassbare Termine

Fr 20.1, 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz

 «Künstliches Licht auf die Realität»

Heute ist es möglich, auf engstem Raum, im Dunkeln, auf einem rasenden Motorrad oder in einem Lift zu drehen. Das Licht im Kino hat sich verändert: Dokumentarfilm und Spielfilm rücken näher zusammen, Filmtechniker:innen sind aufgerufen, das Licht «auszuschalten» und die Schatten zu erzeugen, die das Leben erzäh­len. Leichte Kameras, die immer besser auf natürliches Licht reagieren, ersetzen die «Dienstlampe». Der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt. Hat diese technische «Demo­kratisierung» zu einer Verarmung des Hand­werks geführt?

 

Fr 20.1, 13:00–13:30 Uhr, Haus der Kunst St. Josef

«MEDIA Desk Suisse: Ausblick auf die neue Förderung für Koentwicklung»

Rückblick und Ausblick auf die MEDIA-Ersatzmassnahmen und Vorstellung der neuen Förderlinie Koentwicklung von minoritären Projekten. Welche Projekte profitieren von Koentwicklung? Auf Deutsch mit simultaner Übersetzung. In Zusammenarbeit mit Cinébulletin.

 

Sa 21.1, 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz

«Intimität vor der Kamera»

Aufgewachsen mit einem unlimitierten Zu­gang zu Bildern, stellt sich die Frage, wie junge Menschen mit ihrer Intimität umge­hen: Wo liegt die Grenze zwischen Fantasie und Realität? Was bedeutet es, Verbote zu übertreten in einer Zeit, die sich gerne tabu­frei zeigen würde – oder ist sie nicht doch stärker eingeschränkt als früher? Was steckt hinter der Inszenierung einer intimen Situation auf der Leinwand? Welche ethi­schen Fragen wirft dies in der Schauspie­ler:innenführung auf?

 

Mo 23.1, 11:30–12:45 Uhr, Kino im Uferbau

«Archivfieber»

Noch nie waren Archivbilder so präsent und zugänglich wie heute. Was für Veränderungen bringt dies für die Filmemacher:innen mit sich? Verändert sich im Zuge dieser Entwicklung gar die Rolle der Regisseur:innen? Und welche neue Rolle spielt der Filmeditor beim Aufbau der Dramaturgie aus Archivbildern? Eine zentrale Funktion kommt dabei den «Archive Producer:innen» zu, die verantwortlich für die Arbeit mit den Archiven sind und in deren Aufgaben sich historische, rechtliche und künstlerische Aspekte vereinen.

 

Mo 23.1, 18:30–19:30 Uhr, Stadttheater

«Intimie Territorien, zwischen Film und Theater»

In ihren jeweiligen Werken untersuchen Sophie Dascal, Clea Eden, Charlotte Riondel und Alejandra Jenni durch Theater, Film oder die Verbindung beider Medien die Begriffe Gebären, Sexualität und Zuneigung. Ein Gespräch zum dokumentarischen Essay «Mamma» über die Entstehung des Stückes «Matrices» und des zwischen Theater und Film angesiedelten Projekts «Zärtlich», unterstützt durch das Migros Kulturprozent Story Lab.

 

 

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