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Der «Prix d’honneur» geht an Susanne Jauch


09. Januar 2018

Die Szenenbildnerin Susanne Jauch nimmt am Montag, 29. Januar 2018 den «Prix d’honneur» der 53. Solothurner Filmtage entgegen. Die Zürcherin verantwortet seit 25 Jahren das Szenenbild von Schweizer Spielfilmen.

Susanne Jauch ist in Zürich geboren und aufgewachsen. Bevor sie im Spielfilm Fuss fasst, lässt sie sich zur Fotografin und Fotolaborantin ausbilden und arbeitet für die Werbefotografie und TV-Spots. Der Schweizer Tatort «Gehirnwäsche» unter der Regie von Bernhard Giger markiert 1993 ihre erste Arbeit als verantwortliche Szenenbildnerin. Es folgt der Spielfilm «Wachtmeister Zumbühl» von Urs Odermatt, für den sie in die 1960er-Jahre eintaucht. Für Markus Imhoofs «Flammen im Paradies» entwirft und gestaltet Susanne Jauch in Indien die historischen Dekors, für «Ernstfall in Havanna» von Sabine Boss studiert sie die karibische Szenerie Kubas und baut sie in der dominikanischen Republik nach. Nach Thailand reist sie für «How About Love» von Stefan Haupt, wo sie unter anderem ein burmesisches Flüchtlingscamp erbaut. Susanne Jauch arbeitet zudem mit Gita Gsell («Propellerblume»), mit Judith Kennel an Spielfilm- und TV-Projekten («Zornige Küsse», «Steinschlag», «Briefe und andere Geheimnisse») und zeichnet für die Dekors dreier Spielfilme von Fredi M. Murer verantwortlich: «Vollmond», «Vitus» und «Liebe und Zufall». Auch Christoph Schaub gehört zu den Regisseuren, mit denen Susanne Jauch eine langjährige Arbeitsbeziehung verbindet, realisiert sie doch die Handlungsräume für «Happy New Year», «Giulias Verschwinden» und «Nachtlärm». In ihrer weiteren Filmografie findet sich auch «Nachtzug nach Lissabon» von Bille August, wofür Susanne Jauch das Szenenbild in der Schweiz gestaltete.

Die Verleihung des «Prix d’honneur» findet am Montag, 29. Januar 2018 um 18:00 Uhr im Kino Landhaus statt. Anschliessend wird «Die letzte Pointe» gezeigt, Susanne Jauchs erste Zusammenarbeit mit Rolf Lyssy und ihr dreissigster Spielfilm als Szenenbildnerin. Im weiteren Programm der 53. Solothurner Filmtage finden sich mit der TV-Serie «Seitentriebe» (Regie: Güzin Kar und Markus Welter) und den Filmen von Christoph Schaub, dem Ehrengast der diesjährigen «Rencontre», noch mehr Arbeiten von Susanne Jauch.

«In der Schweiz wird selten im Studio gedreht. Jahreszeit, Epoche, Orte, Innen- und Aussenräume eines Drehbuchs müssen von der Szenenbildnerin vor Ort naturgetreu nachempfunden werden. In der so gestalteten Welt eines Films können die Figuren erst richtig zum Leben erwachen, Handlung und Atmosphäre der Geschichte werden unterstützt. Diese Übersetzung ist eine grosse Kunst. Der «Prix d’honneur» der 53. Solothurner Filmtage geht mit Susanne Jauch erstmals an eine Szenenbildnerin, einen Beruf im Hintergrund», sagt Seraina Rohrer, Direktorin der Solothurner Filmtage. Die Preisträgerin Susanne Jauch ergänzt: «Das Szenenbild soll dazu beitragen, die Figuren des Films zu charakterisieren, damit sie dem Zuschauer erspürbar werden, ihm so die Verständlichkeit der Erzählung erleichtern. Wichtig ist, dass dabei das Szenenbild nicht bewusst wahrgenommen wird. Der «Prix d’honneur» bedeutet mir sehr viel und ich hoffe, dass durch diese Auszeichnung unser Beruf etwas mehr Beachtung findet.»

Der «Prix d’honneur» der Solothurner Filmtage wird von den Gemeinden im Wasseramt gestiftet und ist mit CHF 10'000.– dotiert. (Meldung Solothurner Filmtage)

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