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Chinoworb

Teresa Vena
15. Mai 2023

Grosszügig und gemütlich zugleich wirkt der Saal des Chinoworb, der in verschiedenen Schattierungen von warmen Rottönen eingerichtet ist. Im hinteren Teil lädt zusätzlich zu den klassischen Sesselreihen eine Ecke mit Sitzsäcken zum Entspannen ein.

Das Kino im Grossdorf Worb (rund 9 km von der Stadt Bern entfernt), das etwa 11‘000 Einwohner zählt, bietet ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm. Dabei sind internationale Grossproduktionen genauso wie unabhängige, darunter auch viele einheimische Filme zu sehen, die von einer Vielzahl von Begleitveranstaltungen wie Lesungen und Sportübertragungen ergänzt werden.

Dabei wird der Ort zur Begegnungsstätte unterschiedlicher Generationen, in der im Rahmen des Filmclubs auch ältere Filme wiederbelebt werden oder der Sonntag für Kinder und Familien vorgesehen ist. Von der einstigen Atmosphäre, als «Der Zigeunerbaron» das Kino eröffnete oder Sophia Loren vor rauchenden italienischen Gastarbeitern auf der Leinwand spielte, glaubt man noch immer einen Nachhall zu spüren. Es ist ruhiger im Saal geworden, doch eine ähnliche Herzlichkeit bei Gästen und Betreibern ist geblieben.

Das Chinoworb, das 1955 im damaligen Neubau errichtet wurde, ist eine führende kulturelle Einrichtung im weiteren ländlichen Umkreis, wovon auch der Worber Kulturpreis 2018 zeugt. Das typische Fünfzigerjahre-Gebäude im Ortskern gehört noch heute der in der Textilindustrie tätigen Familie Läderach, die sich von Anfang an dem Kino verbunden fühlte. Nach kurzzeitiger Schliessung 2012 feierte es Ende Januar dieses Jahres das zehnjährige Jubiläum nach der Wiedereröffnung. Auch Corona hielt das Kino stand und nutzte die Zwangspause für einen Umbau und eine technische Aufrüstung. Betrieben wird es von Rita Suppiger und Binia Fröhlich, dem Frauenduo in der Leitung, das von vielen Freiwilligen unterstützt wird.

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