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Trauer über den Tod von Tiziana Soudani

Solothurner Filmtage / kah
27. Januar 2020

Tiziana Soudani im Jahr 2017, als sie von Solothurner Filmtagen mit dem Prix d'honneur ausgezeichnet wurde.

Die Tessiner Filmproduzentin Tiziana Soudani ist, für viele überraschend, am letzten Samstag nach langer Krankheit gestorben. Sie hat über 100 Dokumentarfilme und 30 Spielfilme verantwortet, viele davon entstanden in internationaler Koproduktion und liefen an Festivals wie Cannes oder Venedig.

Tiziana Soudani ist in Locarno geboren und aufgewachsen. 1987 gründete sie mit ihrem Mann Mohammed Soudani die Filmproduktionsfirma Amka Films. Es folgten abwechselnde Tätigkeiten für das Festival del film Locarno und Auslandaufenthalte. Nach Dokumentarfilmproduktionen auf dem afrikanischen Kontinent widmete sich Tiziana Soudani immer mehr nationalen und europäischen Filmproduktionen. Unter den zahlreichen von ihr produzierten Spielfilmen finden sich «Pane e tulipani» von Silvio Soldini, «Waalo Fendo (Là où la terre gèle)» von Mohammed Soudani (Schweizer Filmpreis, 1998), «Vodka Lemon» von Hiner Saleem, «L’intervallo» von Leonardo Di Costanzo, die beide in Venedig prämiert wurden, sowie «Le meraviglie» von Alice Rohrwacher, der mit dem grossen Preis der Jury in Cannes 2014 ausgezeichnet wurde. Tiziana Soudani produzierte zudem mehr als hundert Dokumentarfilme.

Sie war auch als Expertin beim Bundesamt für Kultur tätig und engagierte sich in der Schweizer und Europäischen Filmakademie. 2019 unterzeichnete Tiziana Soudani als Patin der Solothurner Filmtage den «Pledge for Parity and Inclusion» von SWAN (Swiss Women’s Audiovisual Network). Tiziana Soudanis jüngste Produktionen «Love me Tender» (2019, Regie: Klaudia Reynicke), «Amazonian Cosmos» (2019, Regie: Daniel Schweizer) und «Monsieur Pigeon» (2019, Regie: Antonio Prata) laufen im diesjährigen Programm der Filmtage; die letzten zwei kommen dieses Jahr noch in die Kinos, ebenso  wie «Favolacce» von Fabio D'Innocenzo und Damiano D’Innocenzo. An den 52. Solothurner Filmtagen wurde Tiziana Soudani als erste Filmproduzentin überhaupt mit dem «Prix d’honneur» geehrt. 

Die Nachricht von Soudanis Tod löste in der Schweizer Filmbranche grosse Betroffenheit aus. Seraina Rohrer, die Soudani vor drei Jahren den Preis in Solothurn überreichte, schrieb auf Instagram: «Mit dem Tod von Tiziana Soudani verliert das Tessin, die Schweiz und das europäische Kino eine Grande Dame! Soudani war für mich ein Vorbild! Eine Frau, die mit Hartnäckigkeit, Herzlichkeit und Humor ihre Projekte vorantrieb.»

Für Cinébulletin hat Tiziana Soudani 2017 folgenden Gastkommentar geschrieben: 

https://cinebulletin.ch/de_CH/artikel/unser-handikap-ist-zu-unserer-staerke-geworden

 

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