MENU Schliessen

Die Preise von Locarno 2020

Locarno Film Festival / kah
17. August 2020

M. Alessandrini (Bild: Locarno Film Festival)

Zwei Regisseurinnen aus der Schweiz und Argentinien erhalten je einen Pardo 2020 im Wert von 70'000 CHF für ihre Filmprojekte, die wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden mussten: Marí Alessandrini und Lucrecia Martel.

Die internationale Jury von The Films After Tomorrow  hat das politische Dokumentarfilmprojekt Chocobar der argentinischen Filmemacherin Lucrecia Martel  ausgezeichnet. Sie setzt sich darin im Zusammenhang mit der Ermordung des Aktivisten Javier Chocobar im Jahr 2000 mit Fragen der Kolonisierung und der indigenen Kultur auseinander. Die Jury der nationalen Selektion (Mohsen Makhmalbaf, Alina Marazzi und Matías Piñeiro) zeichneten die Schweizer Regisseurin Marí Alessandrini für Zahorí aus. Die Geschichte spielt ebenfalls in Argentinien und handelt von der seltsamen Freundschaft eines 13-jährigen Mädchens mit Tessiner Wurzeln und einem alten Mapuche-Indianer in der patagonischen Steppe.
 
Den Sonderpreis internationalen Selektion, der Campari Award – Sonderpreis der Jury im Wert von 50'000 CHF erhält Miguel Gomes für Selvajaria (Savagery), einer freien Adaptation des historischen Romans Krieg im Sertãovon Euclides da Cunha. Darin geht es um den Feldzug, den brasilianische Regierungstruppen Ende des 19. Jahrhunderts gegen die kleine Wüstensiedlung Sertão führten. Den Swatch Award für das innovativste Projekt (30'000 CHF) sicherte sich das philosophisch-politische Dokumentarfilmprojekt De Humani Corporis Fabrica (The Fabric of the Human Body) von Verena Paravel und Lucien-Castaing Taylor, zur bioethischen Gratwanderung einer hochtechnologisierten Medizin. Der SRG SSR Award (Fernsehwerbung im Wert von 100'000 CHF) in der Schweizer Selektion wurde Raphaël Dubach und Mateo Ybarra für LUX, ihren Dokumentarfilm über die Schweizer Armee, verliehen.


Die Sektion The Films After Tomorrow war das Herzstück der Festivalausgabe Locarno 2020 – For the Future of Films und diente der Unterstützung von Filmschaffenden, die ihre Produktionen wegen der Corona-Pandemie unterbrechen mussten.
 
Das Festival stand dank eines internationalen Online-Programms erstmals einem weltweiten Publikum offen. Die kurzen und mittellangen Filme der Pardi di domani stiessen online wie auch im Kino auf grosses Interesse, auch reisten Schweizer Regisseurinnen und Regisseure nach Locarno, um ihre Filme dem Publikum persönlich zu präsentieren. Die Hauptpreise der Pardi di domani gingen an I ran from it and was still in it von Darol Olu Kae im internationalen Wettbewerb und an Menschen am Samstag (People on Saturday) von Jonas Ulrich im Schweizer Wettbewerb.

 Die künstlerische Leiterin Lili Hinstin hat sich mit allen Preisträgerinnen und Preisträger von The Films After Tomorrow über die künstlerischen und wirtschaftlichen Aspekte ihrer Projekte unterhalten und mit ihnen über die immer noch spürbaren massiven Auswirkungen des gesundheitlichen Notstands auf die Filmindustrie im Allgemeinen gesprochen. Diese Gespräche wurden aufgezeichnet und sind auf der Webseite des Festivals zugänglich.
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Pardi di domani haben ihre Reaktionen in Clips geteilt. Ebenfalls als Video verfügbar ist das Best of Open Doors Hub & Lab
 
Das 74. Locarno Film Festival findet vom 4. bis 14. August 2021 statt.
 

 

Die Pardi di domani gehen online

Mitteilung Locarno Film Festival
14 Juli 2020

Austausch über die Zukunft des Autorenfilms

Medienmitteilung / Locarno Film Festival
06 Juli 2020

Eine neue Austauschplattform zum Filmerbe

Medienmitteilung / Locarno Film Festival
28 Mai 2020

Locarno: Der Kurzfilmwettbewerb geht online

Medienmitteilung / Locarno Film Festival
25 Mai 2020

Interessieren Sie sich für den Schweizer Film?

Abonnieren Sie!

Tarife