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Neue Wege für die Filmauswertung

Noemi Parisi
13. November 2019

© Andrin Fretz / IKFTW

Ein Podium – mitorganisiert von Cinébulletin - rund um traditionelle und neue Strategien der Filmauswertung eröffnete den diesjährigen Branchenanlass der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur.

Zum Auftakt des Industry Lab an den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur tauschten sich Jela Škerlak (BAK), Julia Krättli (Zürcher Filmstiftung) und Sven Wälti (SRG SSR) über die Auswertung von Filmen aus und informierten das Publikum über aktuelle und künftige Fördermodelle. Moderiert wurde das Podium von Lucie Bader (Cinébulletin). Jela Škerlak startete mit einem Überblick über die eidgenössische Förderung der Kino- und Festivalauswertung und berichtete vom Pilotprojekt «VoD Support». Zusätzlich engagiert sich das BAK im Bereich Marketing via die Stiftung Focal sowie in der Exportförderung in Zusammenarbeit mit Swissfilms. Die Zürcher Filmstiftung unterstützt seit 2018 Marketing- und Promotionsmassnahmen mit bis zu 80'000 CHF pro Film sowie die automatische Auswertungsförderung für Filme, die von der Zürcher Filmstiftung gefördert worden sind.

Julia Krättli und Jela Škerlak waren sich einig, dass die Filmschaffenden sich schon früh Gedanken zur Auswertung machen müssen. Viele Gesuche zielen noch immer zu oft auf die traditionellen Auswertungsformen ab; VoD und Streaming spiegeln sich in den Gesuchen zu wenig wieder. Dies liege oft auch an den Verleiherinnen und Verleihern, die mit den aktuellen Strukturen zufrieden seien, merkte Laura Daniel (Swissfilms) aus dem Publikum an. Sven Wälti wünschte sich mehr Mut, die traditionellen Wege der Auswertung aufzulösen und neue Mischformen zu erproben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die frühzeitige Kommunikation insbesondere über Social Media. Jela Škerlak nannte als Best-Practice-Beispiel den Film «Cody – the dog days are over» von Martin Skalsky, dessen Erfolg sie u.a. auf die starke Facebook-Kampagne zurückführt.

Anders als bei der Zürcher Filmstiftung und dem BAK bedeutet Auswertung von (Ko-)produktionen bei der SRG ihre Ausstrahlung. Ab nächstem Jahr wird das lineare Fernsehen durch die angekündigte Streamingplattform ergänzt, wo alle Produktionen der SRG in allen Landessprachen frei zugänglich sein werden. Die Online-Rechte für Kurzfilme (Ko-Produktionen) werden mit 1'000 CHF für 6 Monate abgegolten. Langfilme erhalten mehr. Ko-Produzentinnen und Ko-Produzenten haben jedoch auch die Möglichkeit, diese Auswertung auf der Plattform abzulehnen.

Im anschliessenden Austausch mit dem Publikum wurde eines sehr deutlich: Die Mittel für Kurzfilme beispielweise durch «Succès Festival» sind zu tief, was deren Produktion deutlich erschwert.

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