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Schweizer Hoffnung in Reykjavik

Teresa Vena
09. November 2022

Still aus «Interdit aux chiens et aux italiens» von Alain Ughetto © Gebeka Films

Am 10. Dezember werden die Gewinner des Europäischen Filmpreises in Reykjavik, Island, gekürt. 

Die European Film Academy richtet den Wettbewerb für den Europäischen Filmpreis 2022 zum 35. Mal aus. Jedes zweite Jahr findet die Preisverleihung in Berlin statt, wo der Sitz der Akademie ist, in den Jahren dazwischen reist sie. Dieses Jahr in die isländische Hauptstadt nach Reykjavik. 2024 wird der er von der Schweiz ausgerichtet werden, die Preisverleihung kommt dann nämlich nach Luzern. 

Die Mitglieder der Akademie haben aus einer Vorauswahl an Filmen in verschiedenen Rubriken («Spielfilm», «Dokumentarfilm», «Komödie», «Animation», «Kurzfilm», «Regie», «Schauspiel» und «Drehbuch») die Nominierten gewählt, die nun einen Schritt weiter im Rennen für die Hauptpreise sind.

Für die Schweiz treten zwei Produktionen an: Das ist zum einen der Animationsfilm «Interdit aux chiens et aux italiens» von Alain Ughetto, der in Annecy, beim Festival International du Film d'Animation uraufgeführt wurde und beim Locarno Filmfestival als Prefestival-Veranstaltung die Piazza Grande einweihte. Der Film ist die Co-Produktion zwischen Frankreich, Schweiz (Nadasdy, Genève) und Italien und erzählt die Familiengeschichte des Autors, die von Migration geprägt ist. Die Animation, die über die persönliche Herangehensweise eine universellen Bezug zur weltweiten Geschichte von Migrationen herstellt, hat bisher mehrere Preise (Bucheon, Annecy) gewonnen. 

In der Kategorie «Dokumentarfilm» ist «Girl Gang» von Susanne Regina Meures nominiert worden. Die Kinoauswertung hat für die Schweiz und Deutschland gerade begonnen, nachdem der Film erst im letzten Oktober feierlich am Zürich Film Festival präsentiert wurde. Die Produktion hat Christian Frei Filmproduktion übernommen wie schon für die Vorgängerfilme der Regisseurin «Raving Iran» (2016) und «Saudi Runaway» (2020). «Girl Gang» begleitet eine Heranwachsende, die mit ihren Eltern in Berlin lebt und als Influencerin sich nicht etwa ein wenig Taschengeld dazuverdient, sondern gleich die ganze Familie ernährt. Der Film gibt Einblick in (Geschäfts-)Welt des Internets und führt deren gesellschaftlichen Einfluss vor Augen.

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