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50 Jahre Filmcoopi

Kathrin Halter
30. Juni 2022

Das Filmcoopi-Team 1992. © zvg

Die 1972 gegründete Filmcoopi feiert Geburtstag. Diesen feiert der Zürcher Filmverleih mit einem Jubiläumsprogramm im Filmpodium, mit einer Vorpremiere von François Ozons «Peter von Kant» sowie einer Podiumsdiskussion.

Die Filmcoopi ist aus der Schweizer Filmlandschaft nicht wegzudenken. «Krawall» (1970), der Agitationsfilm von Jürg Hassler über die Zürcher Globuskrawalle, war ihr erster Film überhaupt, danach folgten weitere wichtige Schweizer Filme, darunter «Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.» (1976) von Richard Dindo, «Züri brännt» (1980), «Babylon 2» (1993) von Samir, «Grounding» (2006) von Michael Steiner , «Home» (2008) von Ursula Meier oder «Die göttliche Ordnung» (2016) von Petra Volpe.

Mit «Kaiseraugst» hat die Filmcoopi 1975 sogar einen eigenen Film produziert; im Gespräch zum Programm im Filmpodium erinnert Felix Hächler, Mitarbeiter der ersten Filmcoopi-Generation, denn auch daran, «was für ein politischer Verein die Filmcoopi in den Anfängen war».

Wichtig wurden die vielen persönlichen Beziehungen, die der Verleih mit Regisseuren wie Ken Loach, Aki Kaurismäki oder Jim Jarmusch über Jahre pflegte. Kontinuität prägt auch die Beziehung zu François Ozons, dessen neuer Film «Peter von Kant» am 8. Juli als Vorpremiere im Filmpodium gezeigt wird und von dem die Filmcoopi sämtliche Filme in der Schweiz herausgebracht hat. Treue zählte sich meist aus: Nachdem die Filmcoopi «An Angel at My Table» (1990) von Jane Campion betreute, erhielt sie drei Jahre später später auch den Erfolgsfilm «The Piano» (1993). Weniger Glück war dem Filmcoopi-Team mit Campions Spätwestern «The Power of the Dog» (2021) vergönnt – Netflix schnappte dem Verleih die Rechte weg, da war nichts mehr zu machen. Im Einkauf seien die Streaming-Dienste denn auch zu Konkurrenten geworden, sagt Claudia Badoer.

Ein weiterer Unterschied zu früher: Der Marketingposten, der einfach sehr viel höher geworden sei, so Felix Hächler: «Früher bestand das Marketing darin, dass wir einen Trailer geschaltet haben. Heute machen wir dramatisch viel mehr.» Vermittler sind sie dennoch geblieben, so Hächler.  

Wir gratulieren herzlich!

 

Zu den internationalen Hits aus der Filmcoopi-Filmografie gehören «Down by Law» (1986) von Jim Jarmusch, «Gadjo Dilo» (1997) von Tony Gatflif, «Le fabuleux destin d’amélie poulain» (2000) von Jean-Pierre Jeunet oder «Toni Erdmann» (2016) von Maren Ade. Sie alle und einige mehr sind im Juliläumsprogramm enthalten, das das Zürcher Filmpodium dem Verleih ausrichtet – inklusive Gesprächsrunde (siehe Box).

 

Vorpremiere

«Peter von Kant» (2022) von François Ozon

8. Juli, 20.45, Filmpodium der Stadt Zürich

In Anwesenheit des Regisseurs

Gesprächsrunde

«Die Kino- und Verleihbranche im Umbruch»

Podiumsdiskussion zu Herausforderungen, Zukunftsperspektiven und Visionen.

24. August, 19.00, Filmpodium der Stadt Zürich

Mit: Yves Blösche und Felix Hächler (Filmcoopi), Frank Braun (Kinobetreiber Neugass Kino AG), Cyril Schäublin (Filmemacher) und anderen Gästen.

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