MENU Schliessen

Debütant*innen und altbekannte Gesichter am Fantoche

Dennis Austin
09. September 2021

© Do Not Feed the Pigeons, Antonin Niclass, GB 2021, Internationaler Wettbewerb 3, Fantoche 2021

Das Fantoche lädt zum alljährlichen Einblick in die Welt des Animationsfilms: Aus einer Rekordanzahl von 2'477 eingereichten Kurzfilmen aus der ganzen Welt wurden 108 ausgelesen, welche noch bis zum 12. September online sowie auf der großen Leinwand zu sehen sind. Besonderes Augenmerk gilt dabei den beiden Schweizer Wettbewerbs-Programmen.

Bereits zum 19. Mal findet das kultige Animationsfilm-Festival in Baden statt. Ein Jahr vor der Jubiläums-Ausgabe macht auch das Fantoche einen Schritt in Richtung Hybrid-Festival und stellt einen Großteil seines Programmes schweizweit online zur Verfügung.

75 der insgesamt 108 Filme laufen in vier internationalen und zwei Schweizer Wettbewerben. Junge Debütant*innen sind hier gleichwohl vertreten wie alteingesessene und bekannte Namen der Animationsfilm-Szene wie Marcel Barelli, Simon Schnellmann oder Dirk Koy. Dabei ist es einerseits jedes Jahr aufregend zu sehen, wie sich Erstere im offenen Meer der Community schlagen, wenn etwa der geschützte Rahmen der Filmhochschule wegfällt. Andererseits fällt der Blick auch auf diejenigen Regisseur*innen, deren Karrieren bereits seit geraumer Zeit Jahr für Jahr am Fantoche mitverfolgt werden können. Alles in allem wurden 72 Filme mit Schweizer Beteiligung eingereicht.

Innerhalb des Schweizer Wettbewerbs werden sechs Preise (Best Swiss, High Swiss Risk, New Swiss Talent, Fantastic Swiss, Swiss Youth Award und der Publikumspreis) verliehen, um welche sich insgesamt 21 Filme bewerben – und diese könnten vielfältiger kaum sein.

Ob im verstörend-surrealistischen Zeichentrickfilm «Jeroboam» von Bianca Caderas, in welchem ein Rendez-Vous groteske Offenbarungen mit sich bringt und die Zuschauenden an die Grenzen des Ekels zwingt. Oder im 3D-animierten «Little Roommate» von Simon Ott, Fabian Schaeublin und Hannes Oehen, welcher gerade einmal anderthalb Minuten braucht, um mit einem rührenden Dimensions-Wechsel und ein wenig Fantasie des*der Zuschauenden Herz zu erobern, indem die Welt aus der Perspektive einer Maus beschrieben wird. In «Do Not Feed the Pigeons» von Antonin Niclass sind es wiederum ganz gewöhnliche Menschen, die gemeinsam und doch alleine auf ihren Bus warten, welche uns eine Dritt-Perspektive auf ihr und damit auch irgendwie unser eigenes Leben ermöglichen. So ist es letztlich doch eben dies, wozu das Genre des Animationsfilms imstande ist: Durch geschickte Entfremdung unser eigenes Leben zu widerspiegeln und greifbarer zu machen.

Und damit sei bloß eine kleine Auswahl an Filmen aus den beiden Schweizer Wettbewerben genannt. Wer miterleben möchte, wie Johann Sebastian Bach versucht, sich in einem Fotoautomaten ablichten zu lassen, wie ein wildgewordener Tourist die Schweizer Alpen zum Einsturz bringt oder das Schweizer Kult-Elektro-Duo Yello Obst, Blüten und diverse andere Dinge zum Tanzen bringt, dem*der sei ein Besuch am diesjährigen Fantoche wärmstes empfohlen - ob vor Ort oder auch im Stream.

 

Das komplette Programm findet sich hier.

 

Fantoche Selektion 2021

Mitteilung / dak
03 September 2021

Annette Schindler tritt zurück

Pressemitteilung Fantoche
12 Januar 2021

Geballte Frauenpower und zahlreiche Highlights

Pressemitteilung Fantoche / jbi
09 September 2020

25 Jahre Fantoche

Fantoche / jbi
25 August 2020

Animationsfilme aus der italienischen Schweiz im Fokus

Medienmitteilung Fantoche / npa
22 August 2019

Interessieren Sie sich für den Schweizer Film?

Abonnieren Sie!

Tarife