«The Girl from Monday» von Hal Hartley
Nachdem das digitale Home-Kino lange Zeit als Gefahr für die Kinos angesehen wurde, wird das Filmstreaming für die Kinos plötzlich zur Chance, immerhin online weiterzuspielen. Entsprechend rasant wachsen die Streaming-Netzwerke. Kinos, die das heutige Filmschaffen zeigen bzw. gezeigt hätten und jetzt die Filme als Kino-on-Demand-Angebot streamen, haben mit den Verleihern entsprechende Vereinbarungen getroffen. Sie sind auch finanziell beteiligt, wenn sie mit Plattformen wie Cinefile, Artfilm, Filmingo bei der Präsentation des aktuellen Kinoangebots zusammenarbeiten.
Filmschaffende statt Filme
Doch nicht alle Kinos können dabei mithalten. Das Filmpodium Zürich hat für die Filme, die sie zeigen bzw. gezeigt hätten, nur die Rechte für einzelne Kino-Vorführungen erworben. Zudem können die Rechteinhaber dem Filmpodium in nur ca. 50% der Fälle auch Vorführmaterial zur Verfügung stellen, die andern 50% kommen von Archiven, Sammlern usw. Weder analoge Filmkopien noch DCPs sind für Streaming geeignet.
Deshalb setzt das Filmpodium auf eine alternative Idee. Statt Filmen sollen online andere Aspekte der Filmkultur vermittelt werden. Der Filmkritiker Michel Bodmer, stellvertretender Leiter des Filmpodiums, hat in den letzten 35 Jahren dutzende von Interviews mit Filmschaffenden aus aller Welt und verschiedener Generationen geführt. Manche dieser Gespräche drehen sich hauptsächlich um einen bestimmten Film, sind aber oft von breiterem und nachhaltigem Interesse. Die Gespräche werden neu nach und nach als Podcasts unter der Rubrik «Bonusmaterial» online angeboten.
Den Start machen zwei Gespräche mit Regisseur und Drehbuchautor Hal Hartley. Im Sinne einer Rückschau bietet das Filmpodium ein Gruppengespräch zum Film «No Such Thing» (2001) an sowie ein Einzelgespräch zu «The Girl from Monday» (2005).
Medienmitteilung / GIFF
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