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«Gewisse Erkenntnisse haben zu Anpassungen geführt»

Adrien Kuenzy
13. Januar 2023

Filmstill aus «Dance Trail» von Gilles Jobin © Cie Gilles Jobin

Laurent Kempf über Entwicklungen und Herausforderungen des 2019 von Cinéforom lancierten Förderinstruments für digitale Erfahrungen, das in seiner Verantwortung liegt.

Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie seit der Einführung zu kämpfen?

Die Hauptschwierigkeit besteht darin, dass bei vielen digitalen Werken, insbesondere im Bereich der darstellenden Künste, ein fester Förderbetrag nicht den realen Bedürfnissen entspricht. Um dem besser gerecht zu werden, arbeiten wir ab 2023 nicht mehr mit Pauschalbeträgen, sondern setzen, wie bei anderen selektiven Förderungen, lediglich eine Obergrenze fest. Zudem fördern wir neu auch die Prototypisierung, zusätzlich zu Drehbuch und Realisation. Bisher war diese Projektphase in die beiden anderen Förderkategorien integriert. Da sie entscheidend ist, müssen wir sie auch separat fördern können.

 

Wie stimmen Sie sich mit den anderen in diesem Bereich tätigen Institutionen ab?

Die Zusammenarbeit ist eher lose. Wir hoffen, dass das neue Zentrum in Bereichen, in denen wir nicht aktiv sind, sektionsübergreifend arbeiten wird, zum Beispiel beim Vertrieb, den wir nicht fördern können. Die zeitliche Abstimmung ist auch wichtig: Als unser Förderinstrument 2019 lanciert wurde, stand die Kulturbotschaft 2021-2024 kurz vor der Umsetzung. Nun werden die Karten neu verteilt. Ich erwarte, dass sich auf nationaler Ebene etwas bewegt, denn die Definition von Film gemäss unserem Filmgesetz entspricht nicht mehr der Realität.

 

Wie definieren Sie Ihren Tätigkeitsbereich?

In erster Linie müssen wir so offen wie möglich bleiben und alle unnützen Einschränkungen aufheben. Die Kriterien müssen unseren Statuten entsprechen, namentlich, dass das Publikum mit dem audiovisuellen Werk interagieren kann. Auch müssen wir uns bewusst sein, dass sich alles sehr schnell wandelt und wir nicht stehenbleiben dürfen. Unser Fonds hat sich seit seiner Gründung gegenüber Koproduktionen geöffnet. Die Kofinanzierung internationaler Projekte kann die Schweiz zu einem interessanten Partner in diesem Bereich machen.

Swiss Immersion

Von Swiss Films entwickelt soll «Swiss Immersion Festival Support» die Präsenz von Schweizer immersiven Arbeiten auf internationalen Festivals stärken. Durch diese Massnahme können Schweizer Produzenten und Produzentinnen finanzielle Unterstützung für Promotion, Reisekosten und Installationskosten beantragen. Sie dient als Ergänzung für den «Festival Support XR», des BAK und Swiss Films, womit bereits Projekte an fünf ausgewählten Festivals unterstützt werden. Diese neue Pilot-Massnahme berücksichtigt neu etwa zwanzig Festivals.

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